Politik
Polizei wartete 12 Minuten vor Sellners Tür
Kuriose Details zur Hausdurchsuchung bei Identitären-Chef Martin Sellner: Offenbar klingelten die Beamten an der Tür – und warteten dann geschlagene zwölf Minuten.
Die Razzia bei Identitären-Chef Martin Sellner wirft weitere Fragen auf. Am Mittwoch wurde publik, dass Sellner nur 41 Minuten vor der Hausdurchsuchung den Email-Verkehr mit dem Christchurch-Attentäter gelöscht hatte.
Nun wird bekannt, dass die Beamten geschlagene 12 Minuten warteten, bevor sie sich Zutritt zu Sellners Wohnung verschaffen konnten. Wie der "Standard" und die "Kleine Zeitung" mit Verweis auf einen Aktenvermerk berichten, trafen die Polizisten um 13 Uhr vor der Wohnung ein – und klingelten. Es geschah: Nichts.
Geklopft und gerufen
Zwar wurden "vermeintliche Geräusche aus dem Wohnungsinneren vernommen", worauf die Polizisten nochmals mehrmals an die Wohnungstür klopften. Weitere Maßnahmen ergriffen sie aber offenbar nicht. Erst nach zwölf Minuten beharrlichen Klopfens und "dem verbalen Ersuchen um Öffnung der Wohnungstür" kam Sellner der Aufforderung nach und öffnete die Tür.
Ein Polizei-Experte, der nicht namentlich genannt wird, spricht im "Standard" davon, dass die Wartezeit "gegen jegliche taktische Gebote" verstoße.
Gegen Sellner laufen Terror-Ermittlungen. Er gilt als "dringend tatverdächtig", Mitglied eines "bis dato nicht näher verifizierbaren international agierenden rechtsextremen Netzwerkes".
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