Politik
Nur neun Frauen unter 186 Vorständen in Österreich
Laut einer aktuellen Statistik ist der Frauenanteil in der Führungsebene österreichischer Unternehmen zurückgegangen. In den Aufsichtsräten nimmt er seit der Frauenquote zu.
Die Zahl der weiblichen Führungskräfte in österreichischen Unternehmen ist rückläufig. Von 186 Vorständen sind nur neun Frauen, zwei weniger als vor einem Jahr. Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten ist dagegen von 18,8 auf 23,2 Prozent gestiegen. Jeder vierte Aufsichtsrat erfüllt somit die Quote nicht, hat das Prüf- und Beratungsunternehmen EY erhoben.
Gegenteilige Entwicklung in Deutschland
In Österreich zeige sich damit eine entgegengesetzte Entwicklung zu Deutschland, wo der Frauenanteil erneut von 7,3 auf 8,6 Prozent gestiegen ist, erklärten die Wirtschaftsprüfer anlässlich der Veröffentlichung des "EY Mixed Leadership Barometer".
"In Österreich gibt es weiterhin keine Fortschritte auf dem Weg zu einem ausgewogenen Verhältnis von Frauen und Männern in den Chefetagen", kommentiert Helen Pelzmann – Partnerin und Verantwortliche für die Initiative "Women. Fast Forward" bei EY Österreich – gegenüber der APA.
"Frauenquote wirkt"
Seit dem 1. Jänner ist die gesetzliche Frauenquote in Aufsichtsräten in Kraft getreten. Der Frauenanteil in den Kontrollgremien der an der Wiener Börse notierten Unternehmen (WBI) ist seitdem deutlich angestiegen. Von den derzeit 544 Aufsichtsratsmitgliedern sind 126 Frauen. Das entspricht einem Anteil von rund 23,2 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 18,8 Prozent.
Auch wenn Quoten nicht das Allheilmittel sein könnten, zeige diese Quote Wirkung: "Eine diverse Zusammensetzung des Aufsichtsrats kann für jedes Unternehmen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein, weil sich komplexe Herausforderungen nur mit vielfältigen Kompetenzen und Perspektiven bewältigen lassen", so Pelzmann.
(hos)