Politik
Weil Witwe es so will: Nur EU-Flagge auf Kohls Sarg
Helmut Kohl wird am Samstag im Europaparlament in Straßburg ein letztes Mal gewürdigt. Die geplante Zeremonie sorgte in Deutschland für Irritationen.
Für den verstorbenen deutschen Altkanzler wird am Samstag eine einmalige Trauerfeier in Straßburg abgehalten. Einen nationalen Staatsakt wird es nicht geben. Das sorgt natürlich für heftige Debatten in Deutschland.
Der Grund für diese unübliche Neuerung ist einerseits die Würdigung der Verdienste von Helmut Kohl im Bezug auf die europäische Vereinigung. Den Vorschlag brachte sein Vertrauter und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ins Gespräch.
Keine deutsche Flagge auf dem Sarg
Aber auch die Witwe Maike Kohl-Richter wünscht keinen zusätzlichen Staatsakt für ihren verstorbenen Mann. In Deutschland stieß ihre Entscheidung auf viel Unverständnis.
Das bedeutet auch, dass der Sarg des Altkanzlers bei der Zeremonie nur mit der EU-Flagge bedeckt sein wird. Nach der Trauerfeier, zu welcher neben Angela Merkel auch der französische Präsident Emmanuel Macron und der ehemalige US-Präsident Bill Clinton als Redner auftreten sollen, wird der Sarg per Hubschrauber nach Deutschland geflogen.
Sohn wird nicht zur Beerdigung kommen
Der Hubschrauber wird in Ludwigshafen landen, an der selben Stelle, an der er auch in seiner Zeit als Kanzler ankam. Nach einer Fahrt durch die Stadt, wird der Sarg mit der MS Mains nach Speyer gebracht und im engsten Kreis der Familie beigelegt.
Sein Sohn Walter, der aus Kohls erster Ehe entstammt, wird nicht an der Zeremonie teilnehmen. Er setzte sich für einen nationalen Staatsakt ein, der von Kohls Witwe abgelehnt wurde.
(ds)