Politik
Kunstfund in SPÖ: Minister sollen ihre Schätze nennen
Die Liste Pilz stellt eine parlamentarische Anfrage zum "Gemäldegate"
"Im Raum drinnen II" von Kurt Kocherscheidt: Um 19.000 Euro kaufte das Belvedere das Gemälde 2014 an, verlieh es 2016 ans Kanzleramt. Das war da noch rot. Als Thomas Drozda SP-Bundesgeschäftsführer wurde, nahm er das Gemälde in die Löwelstraße mit. Das löste einen Politstreit aus, der nun vielleicht größere Dimensionen annimmt. Denn die Liste Pilz vermutet: kein Einzelfall. "Die gängige Praxis, dass sich die Ministerien bei den österreichischen Museen bedienen, ist ungesetzlich", sagt Klubobmann Wolfgang Zinggl, Bundesmuseen dürfen Werke nur im Ausstellungs- und Forschungsbereich verleihen.
Das hatte der Rechnungshof (RH) bereits 2010 festgestellt. Und kritisiert, dass viele an Ministerien verliehenen Werke nicht mehr auffindbar waren. Der RH pochte damals darauf, alle Leih-Objekte einzuziehen. "Diejenigen, die sich jetzt groß über Thomas Drozda empören, sollten lieber vor ihrer eigenen Tür kehren und alles zurückgeben, was sie ungesetzlich in den Ministerien hängen haben", sagt Zinggl zu "Heute". Er stellt daher nun eine parlamentarische Anfrage an Kunstminister Gernot Blümel (VP). Zinggl will wissen, welche Werke aktuell verliehen sind, bei welchen der momentane Standort ungewiss ist, welche als verloren gelten. Und: was eigentlich aus der RHEmpfehlung wurd