Politik
Christian Kern zieht EU-Kandidatur zurück
Ex-SPÖ-Chef Kern schmeißt nun doch ganz hin. Er hat seine Spitzenkandidatur bei der EU-Wahl zurückgezogen.
Christian Kern wird nun doch nicht Spitzenkandidat der SPÖ bei der Europawahl. Er wird sich überraschend ganz aus der Politik verabschieden, heißt es aus SPÖ-Kreisen.
Um 12.30 Uhr wird der ehemalige SPÖ-Chef eine persönliche Erklärung in der roten Parteizentrale in der Löwelstraße abgeben, wie der SPÖ-Parlamentsklub per Presseaussendung mitteilte.
Kern hatte am 18. September seinen Rücktritt als SPÖ-Chef angekündigt. Gleichzeitig erklärte er, dass er bei der EU-Wahl im kommenden Mai als Spitzenkandidat für die SPÖ antreten werde und darüber hinaus auch eine europaweite Spitzenkandidatur für die Sozialdemokraten anstrebe. Die SPÖ-Parteigremien hatten Kerns Spitzenkandidatur daraufhin abgesegnet.
Parteiinterne Kritik immer lauter
Nachdem Pamela Rendi-Wagner in der vergangenen Woche die Führung der Partei übernommen hatte, wurden SPÖ-intern aber Rufe lauter, die sich wegen des chaotischen Abgang Kerns (der allerdings durch Parteigenossen vorab enthüllt wurde) gegen dessen Spitzenkandidatur aussprachen. Auch seine Forderung nach einer Allianz mit Liberalen und Grünen auf EU-Ebene stieß auf wenig Gegenliebe.
Gute Karten für die EU-Spitzenkandidatur der SPÖ hat nun Ex-Klubchef Andres Schieder. Als weitere mögliche Kandidatin gilt die derzeitige Delegationsleiterin der SPÖ im EU-Parlament, Evelyn Regner. Die beiden werden von der SPÖ-Wien und der Gewerkschaft favorisiert.
Die Karriere von Christian Kern
(red)