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Ausgangssperre: Kurz soll Strache "zurückpfeifen"

Heute Redaktion
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FPÖ will Kasernen für Asylwerber, auch Ausgangssperren sind angedacht. Kritik kommt vom Wiener Integrations-Stadtrat.
FPÖ will Kasernen für Asylwerber, auch Ausgangssperren sind angedacht. Kritik kommt vom Wiener Integrations-Stadtrat.
Bild: picturedesk.com/APA

Die Stadt Wien geht gegen die Pläne von FPÖ-Vizekanzler Strache auf die Barrikaden. SPÖ-Integrationsstadtrat Czernohorszky will, dass der Kanzler interventiert.

FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat im Interview mit "Wien Heute" gefordert, Asylwerber in Wiener Kasernen unterzubringen und eine abendliche Ausgangssperre über sie zu verhängen.

Der Wiener SPÖ-Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky erteilt Straches "wirren Ideen" eine deutliche Abfuhr. "Das Wort 'integrieren' hat die FPÖ ohnehin nie verstanden, jetzt wird es einfach durch 'internieren' ersetzt", schrieb er auf seiner Facebook-Seite dazu.

Kurz soll Strache "zurückpfeifen"

Czernohorszky forderte ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz auf, "seinen Vizekanzler zurückzupfeifen". Sonst seien "all die Sonntagsreden, die er einst als Integrationsminister gehalten hat, endgültig ad absurdum geführt", kritisierte er. Weder der Kanzler noch die ÖVP haben sich bisher zu den FPÖ-Plänen geäußert.

Die Regierung plant mehrere umstrittene Maßnahmen im Umgang mit Flüchtlingen. Das geht aus dem 182-seitigen Koalitionsvertrag hervor. Menschen, die einen Asylantrag stellen, soll demnach alles Bargeld abgenommen werden. Mit dem eingesammelten Geld soll die Grundversorgung von Asylbewerbern und anderer hilfsbedürftiger Zuwanderer zum Teil finanziert werden.

Gudenus-Vorschlag ging Strache zu weit

Zuvor hatte FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus zusätzlich gefordert, Asylwerber in Großquartieren an der Wiener Stadtgrenze unterzubringen. Diesem Vorschlag konnte jedoch selbst FPÖ-Chef Strache offenbar nichts abgewinnen. Gudenus habe sich "da wohl falsch ausgedrückt", sagte er im TV-Interview.

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(red)