Österreich
So scharf schießen die neuen Laser-Radarboxen
Die neuen Laser-Radarboxen an Wiens Straßen schießen schärfer als die Alten: Schon bei einer geringen Überschreitung wird gnadenlos geblitzt.
Rein äußerlich unterscheiden sich die lasergesteuerten Radarboxen – vier Stück stehen schon in Wien – nur unwesentlich von den bisherigen grauen Kästen. Dafür zeigt die neue Technik fast Null-Toleranz bei Überschreitungen.
Bis zu einem Tempo von 100 km/h schießen die Boxen schon bei einer Limitüberrschreitung von drei Stundenkilometer scharf, über 100 km/h darf nicht schneller als drei Prozent der Beschränkung überzogen werden.
Tangenten-Blitz ab 85 Km/h
Konkret heißt das etwa für die Südosttangente (Tempo 80), wo nach der Hansonkurve in Richtung Norden bereits ein Laser-Radar steht, dass theoretisch ab 83 Km/h gestraft wird, praktisch aber wohl erst ab 85 km/h.
Denn die Behörden können zu den drei Km/h nach eigenem Ermessen eine zusätzliche Toleranz festsetzen, etwa um eine Flut von Anzeigen nach geringfügigen Überschreitungen zu verhindern.
Geräte blitzen in beide Richtungen
Otmar Bruckner, Radar-Experte und Leiter der Unfallstatistik im Innenministerium dazu: "Klar ist jedenfalls, dass das Fahren mit 87 Km/h auf der Südosttangente ab sofort nicht straffrei bleibt.
Weiters sind die neuen Laser-Geräte – sie können übrigens in beide Richtungen blitzen – technisch auch im Stande, bei drei nebeneinander fahrenden Pkw's genau jenen Sünder herauszufiltern, der zu schnell war.
In Wien stehen vier Geräte
Vorerst stehen die "Fast-Null-Toleranz-Boxen" neben der Hansonkurve (Favoriten) auch am Inneren Währinger Gürtel auf der Höhe des AKH, sowie auf der Floridsdorfer und der Kagraner Brücke.
In ganz Österreich sollen bis 2022 alle 180 Boxen getauscht sein, derzeit stehen bereits 38 neue Laser-Radare. Jedes Gerät kostet 27.000 Euro und ist fast wartungsfrei, weil die digitalen Fotos automatisch bei den Behörden eintreffen und das Gerät fast unbegrenzten Speicherplatz hat.