Österreich
Das ist die "Burka-Provokateurin"
Eine Schweizer Muslima protestierte am Sonntag in der Wiener City gegen das "Burka-Verbot". Doch wer ist bekannte Frau überhaupt?
Die Aktion sorgte für Furore: Am Sonntag spazierte die schweizerische Muslima Nora Illi durch die Wiener Innenstadt – komplett verhüllt mit Niqab. 20 Minuten lang erfolgte der Protest gegen das Verhüllungsverbot, dann wurde sie mit ihren drei österreichischen Begleiterinnen von der Polizei aufgehalten.
Die Frauen weigerten sich, ihre Schleier abzunehmen und wurden auf die Polizeiwache geführt. 100 Euro "Sicherheitsleistung" pro Person – "Heute" berichtete.
Doch wer ist Nora Illi überhaupt?
Nora Illi ist die Frauenbeauftragte des Vereins Islamischer Zentralrat Schweiz (IZRS). Ihr Ehemann Qaasim (geboren als Patric Jerome Illi) ist Vorstandsmitglied des IZRS.
Vor der Konvertierung zum Islam hatte sie bereits andere Religionen ausprobiert. Die Tochter eines deutschen Psychotherapeuten und einer Schweizer Sozialpädagogin war als Teenager in der Punkszene unterwegs und ließ sich zunächst katholisch taufen, ehe sie sich dem Buddhismus zuwandte. Bei einem Urlaub in Dubai soll die damals 17-Jährige von einem islamischen Geistlichen zum Islam bekehrt worden sein. Im Alter von 19 Jahren konvertierte sie zum Islam.
Provokationen
Bereits seit Jahren tourt Illi durch verschiedene Fernsehsendungen in Deutschland (Menschen bei Maischberger, Anne Will) und auch Österreich (Pro und Contra), wo sie ihre Botschaften zum Besten gibt. Unter anderem sprach sie sich bei Maischberger für die Mehrehe aus.
Es würde dem "Bedürfnis der Männer entsprechen" und bringe auch den Frauen Vorteile. Die fünffache Mutter hätte auch kein Problem damit, wenn ihr eigener Ehemann plötzlich eine zweite Frau hätte.
Nora Illi war im Oktober 2016 zu Gast in der Puls4-Sendung "Pro & Contra".
Verständnis für Radikalisierung
Illi setzt oft auf einen sanften, verständnisvollen Ton. So auch bei der Radikalisierung junger Moslems. "Je mehr Türen man uns Muslimen verschließt, desto mehr schürt man die Aggression. Da erscheint das Leben in einem islamischen Staat verführerisch. Das sieht man bei vielen jungen Leuten, auch bei Mädchen, die davon träumen, nach Syrien zu gehen", so Illi zum Schweizer Magazin Blick im Jahr 2014.
Der Protest in Wien war nicht das erste Mal, dass sich Nora Illi vorsätzlich ein Bußgeld ausfasste. Als im Schweizer Kanton Tessin im Juli 2016 ein Verhüllungsverbot in Kraft trat, demonstrierte sie bei einer Pizzeria und ließ sich mit einer Geldstrafe belegen.
Und: Im Jahr 2016 gab sie "heute.at" ein Interview:
Nora Illi im "Heute"-Interview (2016).
Das "Burka-Verbot" in Österreich im Detail