Österreich
Eifersucht! Ex schießt Kellnerin (48) in den Kopf
Die elfte Bluttat in diesem Jahr: Das Opfer ist die beliebte Kellnerin Violeta J. (48), mutmaßlicher Täter ihr Ex Zelko B.
Die Serie der Gewalt reißt nicht ab. Die bereits elfte Bluttat des Jahres erschütterte in der Nacht zum Mittwoch die Hauptstadt. Das Opfer: Die beliebte Meidlinger Kellnerin Violeta J.. Sie liegt im Koma, dürfte nie wieder aufwachen.
J. ist bereits die achte Frau, die dieses Jahr in Österreich gewaltsam aus dem Leben gerissen wird. Im Schnitt jeden vierten Tag (!) mussten die Ermittler 2019 zu einem Gewaltverbrechen ausrücken.
So auch gestern Abend. Ein Bosnier (52) schneite im Meidlinger "Café Rebeca" vorbei, orderte bei seiner Ex-Partnerin ein Getränk und wirkte – so Stammgäste – zur Abwechslung einmal friedlich. Wie gewohnt dauerte die Schicht der serbischstämmigen Kellnerin bis 21.00 Uhr. Sie wollte sich danach im wenige Meter entfernten "Café Zero" noch ein Bier holen. Als sie sich auf den Weg machte, verfolgte Zelko B. seine Ex-Partnerin.
Um circa 21.20 Uhr dürfte die Situation dann fürchterlich eskaliert sein: Zelko B. soll völlig überraschend eine Pistole gezogen und Violeta J. einmal gezielt in den Kopf geschossen haben. Die Frau brach blutüberströmt mitten auf der Straße zusammen. Der Mann versuchte sich danach selbst zu richten, feuerte sich eine Kugel in den Kopf.
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Zeugen holten Hilfe, die Wiener Berufsrettung brachte die Schwerverletzte ins UKH-Meidling, wo sie notoperiert wurde. Doch auch die Kunst der Ärzte konnte sie nicht mehr retten: Die Kellnerin liegt im Koma, dürfte nie wieder aufwachen. Der mutmaßliche Täter – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – ist tot.
Die Kripo ermittelte in der Zwischenzeit am Tatort bereits auf Hochtouren. „Ersten Informationen zufolge dürfte es sich um eine Beziehungstat handeln. Der Verdächtige hatte eine kleine Pistole bei sich", sagte Pressesprecher Paul Eidenberger gegenüber "Heute".
„"Violeta war wie eine Schwester für mich. Ich kann nicht fassen, dass sie tot ist …"“
Zelko B. soll seine Frau und seine vier Kinder laut einer Zeugin wegen Violeta J. verlassen haben. Anscheinend soll sie ihm wiederum wegen eines anderen Mannes den Laufpass gegeben haben. "Sie hatte einen neuen Freund und war sehr glücklich. Das hat er nie verkraftet", so Café-Chefin Slavica S. (55): "Violeta war wie eine Schwester für mich. Sie war ein sehr liebe Frau – nur mit den Männer hatte sie immer Pech."
Slavica S. trauert: "Violeta war meine Kellnerin – und Freundin."
Während ihre langjährige Mitarbeiterin im Spital notoperiert wurde, bangte und betete sie mit anderen Stammgästen für Violeta J. Als sie telefonisch die Nachricht erhielt, dass J. nicht mehr aufwachen wird, brach Slavica S. in Tränen aus und musste von ihrem Ehemann gestützt werden. Er chauffierte die Wirtin dann ins UKH-Meidling.
Nur Minuten zuvor hatte Slavica S. dem "Heute"-Reporter noch geschildert, dass der Bosnier dem späteren Opfer wegen der Trennung schon vor fünf Monaten mit Mord und Selbstmord gedroht habe. Die in dem Lokal vor anderen Leuten ausgesprochene Drohung nahm niemand ernst. "Er hat Violeta immer wieder bedroht und geschlagen. Aber so etwas Schreckliches hat ihm niemand zugetraut", schilderte Slavica S.
Ein fataler Irrglaube, wie sich gestern herausstellen sollte. An der Schank erinnern nun nur noch zwei Rosen an die langjährige gute Seele. Es waren die Lieblingsblumen von Violeta J.