Österreich

Ehrenmord: Gutachten überführt Killer-Bruder

Laut einem von der Staatsanwaltschaft Wien beauftragten Gutachten war Hikmatullah S. zum Tatzeitpunkt deutlich älter als 18 Jahre.

Heute Redaktion
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Hikmatullah S. soll im September 2017 seine Schwester Bakhti (offiziell 14, höchstwahrscheinlich war sie zum Zeitpunkt ihres Todes aber bereits 17 Jahre alt) in Wien-Favoriten erstochen haben – weil sie sich von der Familie lossagen wollte.

Auch der mutmaßliche Täter ist älter – der Afghane ist nicht 18, sondern bereits mehr als 21 Jahre alt. Das ergab ein Gutachten, das "Heute" vorliegt.

Eine bedeutende Erkenntnis, denn nun kann er eine lebenslange Freiheitsstrafe ausfassen. Nach dem Strafrecht für junge Erwachsene wären es maximal 15 Jahre gewesen.

Alter im Reisepass laut Gutachten falsch

Laut dem Gutachten, das von der Staatsanwaltschaft Wien zwecks Altersfeststellung in Auftrag gegeben wurde, weicht das tatsächliche Alter von den Angaben im Reisepass des Verdächtigen ab. Dort ist zu lesen, dass er am 01.01.1999 geboren wurde.

Laut der Einschätzung der Experten war Hikmatullah S. zum Tatzeitpunkt am 18. September 2017 aber nicht "18 Jahre, acht Monate und 17 Tage", sondern "zumindest 21 Jahre und drei Monate" alt.

Mag. Nikolaus Rast, der Anwalt des Verdächtigen, findet die Schätzungen aufgrund der "gewissen Schwankungsbreite" "mutig". Zum Reisepass meint er: "Entweder werden in Österreich leichtfertig Reisepässe ausgestellt oder das Gutachten des Sachverständigen basiert auf zu großen Schätzungen bzw. Vermutungen …"

Für den Tatverdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

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