Österreich
Kopfschuss: Eifersucht soll Mordmotiv sein
Täter stellte sich selbst der Polizei. Er gestand die Tat, schwieg aber weiter zum Motiv. War ein Liebesstreit der Auslöser?
Bei dem tödlichen Kopfschuss am Ostersonntag in der Wiener Jägerstraße dürfte es sich um eine Eifersuchtstat handeln.
Gegen 15 Uhr hatten Zeugen die Polizei alarmiert, weil zwei Männer lautstark auf der Straße miteinander gestritten hatten. Kurz darauf wurde ein schwerverletzter Mann mit einer Kopfverletzung stark blutend auf dem Gehsteig gefunden – jemand hatte ihm in den Kopf geschossen. Für den angeschossenen Wiener kam jede Hilfe zu spät.
In einem Pkw, der gegenüber des Tatorts abgestellt war, konnten die Beamten eine Faustfeuerwaffe sicherstellen. Fieberhaft wurde nach dem Täter gesucht.
Täter stellte sich selbst der Polizei
Nur eine Viertelstunde später tauchte der Gesuchte plötzlich vor der Polizeiinspektion in der Pappenheimgasse in Wien-Brigittenau auf. Zwei Männer stritten lautstark vor der Wachstube. Die anwesenden Beamten konnten noch ausmachen, wie der ältere Unbekannte sinngemäß: "Da geh jetzt zur Polizei und sag das!" zu dem Jüngeren sagte. Als die aufmerksam gewordenen Polizisten nachfragten, was damit gemeint sei, gestand der Mann: "Ich habe die Scheiße da gerade gemacht!"
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um den 27-jährigen Shkeizen D. handelt. Der arbeitslose Angestellte wurde 1989 im Kosovo geboren und lebt derzeit in Wien.
"Plötzlich kam ein Schuss"
Bei seiner späteren Vernehmung schilderte der Kosovare den Tathergang als Unfall: "Ich habe mit jemand gestritten, er hat mich ins Gesicht geschlagen. Ich wollte ihm mit der Waffe auf den Kopf schlagen und plötzlich kam ein Schuss." Obwohl er sich geständig zeigte, schwieg Shkeizen D. vorerst über das Tatmotiv.
Nach Angaben seines Anwalts Philipp Wolm, der mit den Verwandten des mutmaßlichen Täters gesprochen hatte, dürfte es sich um eine Eifersuchtstat handeln. "Im näheren Umkreis wird gemunkelt, dass die Freundin einer der beiden Beteiligten das Motiv sein könnte", so Wolm gegenüber "Radio Wien".
Der 27-Jährige wurde vorläufig festgenommen. In seiner Jackentasche wurde ein Pfefferspray sichergestellt. Ihm droht jetzt eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. (rcp)