Österreich
"Habe in Notaufnahme über 7 Stunden gewartet"
Patienten in der Notaufnahme des Wilhelminenspitals mussten am Karfreitag stundenlang warten.
Am Karfreitag spielten sich in der Notaufnahme des KAV-Spitals chaotische Szenen ab. "Ich habe siebeneinhalb Stunden gewartet", schilderte eine Patientin im Ö1-"Morgenjournal". Sie verließ das Spital schließlich, ohne behandelt worden zu sein.
Nicht nur eine gefühlte Ewigkeit lang kam niemand heraus, um sich um sie zu kümmern oder sie auch nur zu informieren. Erst nach sechs Stunden habe eine Ärztin ihnen mitgeteilt, dass die Wartezeit an diesem Tag bis zu acht Stunden lang betragen kann. Die Patientin sprach von "menschenunwürdigen Zuständen."
Patient kollabiert: Zeugen hämmerten an die Tür
Alles nur hysterische Patienten mit kleinen Wehwechen, die vor den Feiertagen nichts riskieren wollten? Mitnichten. Einige der Anwesenden gingen am Zahnfleisch. Etwa eine junge Dame, die sich vor Unterleibsschmerzen krümmte. Oder ein Patient, der augenscheinlich an Herzbeschwerden litt und schwer atmete. Er brach laut der Zeugin sogar zusammen. Dann seien die Mitarbeiter plötzlich zusammen gelaufen – nachdem die Wartenden an die Glastür geklopft hatten.
Man müsse den Fall konkret prüfen, sagte Michael Binder vom KAV-Health Care Management im Morgenjournal zur Situation am Karfreitag: "Das ist sicherlich keine Vorgangsweise, wie man sich's vorstellt." Es sei jedoch klar, dass in den Notaufnahmen vor allem zu Spitzenzeiten daraufhin hingewiesen werde, dass nach Dringlichkeit und nicht nach dem Eintreffen gereiht wird.
KAV: Genug Mitarbeiter
Mit der stundenlangen Wartezeit konfrontiert, meinte Binder, die Patienten seien "im Gros" rechtzeitig informiert worden. Personal sei in ausreichendem Maß vorhanden, die Beschäftigung von mehr Mitarbeitern wäre "wirtschaftlich nicht begründbar". (aj)