Österreich
Aus Wut auf Kickls Abgang schoss FPÖler mit Pistole
Dramatischer Einsatz im Salzburger Bergheim. Ein 57-Jähriger schoss mit einer Waffe kurz nach 11 Uhr vom Balkon, die Cobra rückte an.
Am Freitag um kurz nach 11 Uhr fielen im Salzburger Bergheim Schüsse, nach Medienberichten 29 an der Zahl. Die Polizei rückte mit mehreren Einsatzkräften aus und machten den Schützen auf einem Balkon ausfindig. Weil der 57-jährige Flachgauer eine Waffe benutzte, wurde das Einsatzkommando Cobra hinzugezogen. Der Mann konnte festgenommen werden, bei ihm wurden weitere Schusswaffen sichergestellt.
Wie die "Krone" berichtet, dürfte der Vorfall neben dem dramatischen auch einen pikanten Hintergrund haben. Bei dem mutmaßlichen Schützen soll es sich um einen 57-jährigen FPÖ-Politiker handeln. Wegen ihn hatten Anrainer aus Angst bereits am Morgen die Polizei verständigt, weil er "pausenlos obszöne und unflätige Worte" vom Balkon geschrien habe, so der Bericht.
Van der Bellen und Kurz im Visier
Nach den Schüssen mit einer "großkalibrigen Pistole" und der Festnahme soll der 57-Jährige ausgesagt haben, dass sein Motiv Wut gewesen sein. Wut nämlich einerseits auf die Absetzung eines Pfarrers, aber auch auf die Absetzung des ehemaligen FPÖ-Innenministers Herbert Kickl.
Laut Krone habe sich der Mann bei den 29 Schüssen vorgestellt, auf die Abbilder von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Ex-ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz zu feuern. "Die Erhebungen laufen", heißt es knapp bei der Polizei. Der "ORF" wiederum berichtet, dass der FPÖ-Politiker bei der Tat betrunken war. Noch am Freitag wurde er offenbar aus der Partei ausgeschlossen. (rfi)