Österreich
Zahnarzt soll Helferinnen sexuell belästigt haben
Schlimmer Vorwurf gegen eine Zahnarzt aus Steyr: Der Mediziner soll seine Ordinations-Helferinnen sexuell belästigt und Patienten betrogen haben.
Ins Rollen brachte den Fall eine 18-jährige Steyrerin. Die junge Frau gab bei der Polizei an, schon einen Tag nach ihrem Vorstellungsgespräch vom beschuldigten Zahnarzt (42) eine Freundschaftsanfrage auf Facebook erhalten zu haben.
Mit den Anzüglichkeiten sei es dann auch schon am ersten Arbeitstag losgegangen. Der 42-Jährige habe ihr unzählige Whats-App-Nachrichten geschickt. Darin seien Aussagen wie "Geiles Profilbild", "Netter Ausschnitt" und "kannst dir ein sexy Arbeits-Outfit aussuchen".
Nach rund drei Wochen soll der Mediziner, für den die Unschuldsvermutung gilt, der jungen Frau auf den Hintern gefasst haben.
Staatsanwaltschaft ermittelt bereits gegen Zahnarzt
Gegen den Beschuldigten wird bereits von der Staatsanwaltschaft Steyr ermittelt. Allerdings handelt es sich hierbei um Betrug. Eine 34-Jährige Patientin aus Aschach (Bez. Steyr-Land) hatte den Dentisten verklagt, weil dieser ihr ein Implantat verrechnet hatte, das später in der Kieferchirurgie der Linzer Uniklinik gar nicht gefunden wurde.
Wegen dieses Falles wurden weitere Patienten-Unterlagen des Arztes beschlagnahmt. Laut Polizei wurden bei 19 von 29 überprüften Krankenakten "Auffälligkeiten" festgestellt. "Wir haben die Ermittlungen auf die vergangenen drei Jahre eingeschränkt. Ob Plomben, Füllungen oder Implantate – wir müssen unzählige Vorwürfe überprüfen", so der Steyrer Staatsanwalt Andreas Pechatschek zu "Heute".
Der Zahnarzt hat die Betrugsabsicht bestritten. Aufgrund der vielen Arbeit sei es laut ihm zu "Schlampereien" gekommen. Der Aschacherin habe er 2.100 Euro zurückbezahlt, da er ihr Implantat nach Komplikationen entfernen habe müssen.
Zu dem Vorwurf, dass auch sein Bruder in der Praxis mitoperierte, entschlug sich der Zahnarzt aufgrund des Verwandtschaftsverhältnisses der Aussage.
Unterdessen haben auch andere ehemalige Mitarbeiterinnen Vorwürfe wegen sexueller Belästigung erhoben.
(mip)