Österreich

Kindergarten kostet zwischen 21 und 110 Euro

Jetzt ist es fix: Die Nachmittagsbetreuung in Oberösterreich wird ab dem kommenden Jahr zwischen 21 (zwei Tage) und 110 Euro (fünf Tage) kosten.

Heute Redaktion
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Der Kindergarten wird in Oberösterreich am Nachmittag kostenpflichtig.
Der Kindergarten wird in Oberösterreich am Nachmittag kostenpflichtig.
Bild: iStock

Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) präsentierte am Freitag ihr heftig umstrittenes Model zu den Gebühren in den heimischen Kindergärten.

Künftig werden die Familien in Oberösterreich für die Nachmittagsbetreuung zahlen müssen. Dabei richtet sich der Betrag nach dem Nettofamilieneinkommen. Bis zu 110 Euro kostet dann eine Fünf-Tages-Betreuung,

Und so sieht das Modell aus:

Für Kinder über 30 Monate wird ein Elternbeitrag am Nachmittag ab 13 Uhr eingeführt:

- Mindestbeitrag 42 Euro für 5 Tage pro Woche im Monat

- Höchstbeitrag 110 Euro für 5 Tage pro Woche im Monat

- Der Höchstbeitrag am Nachmittag ist ein gedeckelter Beitrag und kann nicht weiter erhöht werden

- bemessen wird der Elternbeitrag an 3 Prozent des Nettofamilieneinkommens

- es wird einen 2-Tagestarif, einen 3-Tagestarif und einen 5-Tagestarif geben, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Eltern einzugehen.

o 2-Tagestarif liegt bei mindesten 21 und höchsten 55 Euro

o 3-Tagestarif bei mindestens 29 und höchsten 79 Euro

Erfreulich: Es wird die Möglichkeit für Geschwisterabschläge geben. Für das zweite Kind zahlt man nur 50 Prozent des eingehobenen Betrages, ein drittes Kind ist sogar gratis.

Höchsttarif ab einem Familieneinkommen von 3.700

Und so wird berechnet: Ab einem Familieneinkommen (netto) von 1.400 Euro wird die Grenze für den Mindestbeitrag überschritten. Ab 3.700 Euro Familienkommen (netto) wird der Höchsttarif schlagend.

"Bei der Erarbeitung des Entwurfs war es uns wichtig, auf die jeweilige finanzielle Leistungsfähigkeit einzugehen. Der Elternbeitrag wird daher am Einkommen bemessen. Dies ist ein bewährtes System, das das jeweilige Familieneinkommen berücksichtigt und damit auch eine soziale Staffelung beinhaltet. In besonderen sozialen Härtefällen kann auch ganz auf die Einhebung von Beiträgen verzichtet werden", so Haberlander.

„Es ist uns durch die detaillierten und ausführlichen Berechnungen außerdem gelungen, sowohl mit einem geringeren Einstiegsbetrag als auch mit einem geringeren Höchstbetrag auszukommen, als anfangs avisiert", sagt Haberlander.

Die Kritik an dem Modell wird allerdings kaum verstummen. Erst am Donnerstag gab es eine Demonstration in Linz gegen die Einführung der Kindergartengebühren.



(gs)