Österreich
Zelt-Tragödie: Warnungen nicht ernst genommen?
Die Ermittlungen zur Zelt-Tragödie laufen auf Hochtouren. Unter anderem wird geprüft, ob die Verantwortlichen Unwetterwarnungen erhalten haben.
Die juristische Aufarbeitung der Zeltfest-Tragödie in Frauschereck (Gemeinde St. Johann am Walde, Bez. Braunau) hat bereits begonnen. Laut Rieds Staatsanwalt Alois Ebner muss jetzt geklärt werden, ob hinter der Tragödie menschliches Versagen oder eine Naturgewalt steht.
Die Ermittler beschäftigen derzeit folgende Fragen: Wurde das Zelt ordnungsgemäß aufgebaut? Gab es im Vorfeld konkrete Unwetterwarnungen? Wenn ja, wer der Verantwortlichen hat diese Warnungen erhalten? Hätte der Veranstalter, die Feuerwehr Frauschereck, das Zeltfest deswegen absagen müssen?
Von der Zentralanstalt für Geodynamik und Meteorologie (ZAMG) wird laut Ebner gerade eine Stellungnahme erarbeitet. Geprüft werde, ob ein Unwetter für das betroffene Gebiet in dieser Intensität vorhergesagt wurde. Dieses Gutachten soll in ein paar Tagen vorliegen. Weiters werde geprüft, wer zu welchem Zeitpunkt welche Unwetterwarnung zur Verfügung hatte.
Ein Sachverständiger prüfte und dokumentierte bereits vor Ort die Unfallstelle. Es dauert laut Ebner etwa drei Wochen, bis das Gutachten fertig ist. Laut unbestätigten Informationen soll das Zelt ein relativ neues TÜV-Siegel gehabt haben und in Deutschland hergestellt worden sein.
Das Festzelt wurde laut Ebner unter Anweisung der Zeltverleihfirma von Feuerwehrmännern aufgebaut. Genau dieses Zelt soll schon in den Vorjahren bei dem Zeltfest der Feuerwehr Frauschereck verwendet worden sein.
Das Zelt war für 1000 Personen konzipiert, zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich etwa 700 Personen darin auf.
Ob und gegen wen Anklage erhoben wird, steht derzeit noch nicht fest.
(rs)