Österreich

Österreicher erlebten den Sessellift-Horror mit

Heute Redaktion
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Ein Doppelmayr-Sessellift geriet außer Kontrolle, raste plötzlich mit hohem Tempo rückwärts. Panik brach bei den Skifahrern aus, berichtet der Österreicher Gregor Hartl.

Das Video des außer Kontrolle geratenen Sessellifts im Skiort Gudauri ging viral. Mehrere Menschen wurden verletzt. Aus noch unbekannten Gründen lief der Lift mit stark überhöhter Geschwindigkeit rückwärts, die Passagiere wurden regelrecht aus den Sitzen geschleudert. Die Kabinen bei der Einstiegsstelle krachten ineinander.

Auch neun Österreicher erlebten den Sessellift-Horror mit: Wie der Linzer Fotograf Gregor Hartl (40) berichtet, brach Panik bei dem Skifahrern aus. Er war mit acht Freunden für eine Woche dort Skifahren. Jetzt befindet er sich auf der Heimreise - mit einem Zwischenstopp in Istanbul, wo "Heute" ihn erreichte. "Viele sprangen aus dem Lift aus hoher Höhe hinunter", so Hartl.

Die neunköpfige Gruppe aus Oberösterreich war zum Heli-Skiing nach Georgien gereist. Hartl selbst war schon vor einigen Jahren dort, weil das ein einmaliges Skigebiet ist, wie er gegenüber "Heute" sagte.

Der Lift war die ganze Woche nicht in Betrieb. Weil es aber an dem Tag so schön war, dürften er dann eingeschaltet worden sein.

Hartl: "Wir waren auf dem Lift, wollte zum zweiten Mal an diesem Tag den herrlichen Pulverschnee genießen. Plötzlich ist der Lift stehen geblieben und dann mit einem unglaublichen Speed in Richtung Tal gefahren." Nachdem der Lift endlich gestoppt wurde, hat man die Oberösterreicher einzeln aus der Luft gerettet.

Wie die britische Zeitung "The Telegraph" nach dem Vorfall in Georgien berichtete, wurden insgesamt etwa elf Menschen verletzt – darunter Touristen aus Schweden und Russland. Laut Gesundheitsminister David Sergejenko wurden eine schwangere Frau und ein Mann mit schweren Kopfverletzungen in die rund 120 Kilometer entfernte georgische Hauptstadt Tiflis gebracht. Was die Fehlfunktion ausgelöst hat, ist noch nicht bekannt.

Gebaut wurde die Sesselliftanlage von dem Unternehmen Doppelmayr im Jahr 2007. Die Österreicher haben zwei Mitarbeiter nach Georgien geschickt. Sie sollen klären, warum die Liftanlage außer Kontrolle geraten war.

Allerdings sind die beiden bisher noch nicht an den Unfallort gelassen worden, berichtet "Der Standard" am Samstag. "Wie erwartet, ist der Bereich von den Behörden gesperrt. Unsere Leute haben mir erklärt, dass von Georgien beauftragte Sachverständige unterwegs wären", zitiert die Zeitung den Unternehmenssprecher Ekkehard Assmann. Die Firma könne deshalb auch noch nicht sagen, was zu der Fehlfunktion des Vierersessellifts geführt habe. "Das sind zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulationen, eine Ferndiagnose ist völlig unseriös".

Gudauri liegt rund 120 Kilometer von der Hauptstadt Tiflis entfernt im Kaukasus an der Grenze zu Russland.



(Red)