Österreich
Architekten zeigen LASK-Stadion die Rote Karte
128 Fachleute aus Architektur und Raumplanung gründeten jetzt die Initiative "Fairplanning", die scharf gegen das geplante LASK-Stadion schießt.
Der geplante Standort für das neue LASK-Stadion am Pichlingersee sorgt weiterhin für gehörig Gesprächsstoff. Eine Volksbefragung ist nur noch eine Frage der Zeit. Wie berichtet, benötigen die Gegner lediglich 6.100 Unterschriften (vier Prozent der wahlberechtigten Linzer).
Nun schalteten sich auch noch 128 Fachleute aus den Bereichen der Architektur und Raumplanung ein, gründeten die Initiative "Fairplanning". Und diese schießt gleich scharf gegen das Stadion-Projekt neben dem Pichlinger See.
Sie fordern das Land, die Städte, und Gemeinden auf, im Interesse der Allgemeinheit transparent und fair zu planen. Bauvorhaben dieser Größenordnung, wie die LASK-Arena, sollen öffentlich diskutiert werden.
Die Initiative betont in einer Aussendung, auf die planerischen Fouls des LASK hinweisen zu wollen. Dazu führen die Experten mehrere Punkte an, denen sie ganz klar die Rote Karte zeigen.
Das Stadion beeinträchtigt das städtische Naherholungsgebiet. Laut Initiative sind vor allem das Landschaftsbild sowie die naturräumliche Attraktivität erholsam. Zudem warnen sie vor zusätzlichem Lärm, Müll und Verkehr.
Der Grünzug rund um den Pichlingersee ist als Naherholungsgebiet ausgewiesen. Ziel der Politik muss es sein, diese für unser regionales Klima so wichtigen Räume mit allen Mitteln zu schützen, fordert die Initiative.
"Fairplanning" kritisiert, dass eine Fläche von mehr als 25 Fußballfeldern mitten im besten Ackerland versiegelt wird.
Ein weiterer Kritikpunkt: Es fehlen die nötigen Verkehrsanbindungen. Laut den Architekten zeigen vergleichbare Stadionprojekte, dass etwa 50 Prozent der Errichtungskosten noch zusätzlich für die Erschließung der Infrastruktur notwendig sind.
Das Stadion nützt laut Fairplanning keine Synergien. Kritisiert wird in diesem Punkt, dass das Projekt nicht an bestehende Verkehrsknotenpunkte angebunden bzw. nicht von der Nähe anderer Bestandsstrukturen profitiert.
Laut Fairplanning ist ein gut geplantes Stadion ein Wahrzeichen für die Stadt. Das sei aufgrund der geheimen Planungsaktion beim LASK-Stadion nicht gegeben.
Die Liste der Stadion-Gegner scheint damit immer länger zu werden.
(gs)