Behörden-Chaos um Abschiebung von Filloreta

Abschiebe-Drama um die 16-jährige Filloreta: Eine Familie aus Timelkam (OÖ) will die junge Kosovarin adoptieren, damit sie in Österreich bleiben kann (wir berichteten).

Doch: Geht das wirklich? Schützt Adoption vor Abschiebung?

"Heute" fragte bei dem Amt nach, das es eigentlich wissen sollte. Bei der Regionaldirektion Oberösterreich des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl. Erstaunliche Auskunft: "Wir wissen das selbst nicht, fragen sie doch bei einem Rechtsanwalt nach."

Behörden-Chaos um die Abschiebung einer 16-Jährigen! Und ein Amt, das keine Ahnung hat.

Aber zumindest konnte ein Rechtsanwalt tatsächlich weiterhelfen. Rein rechtlich schützt Adoption vor Abschiebung NICHT. Heißt: Eine Abschiebung von Filloreta (16) ist möglich. Die Familie aus Timelkam kann allerdings – sollte das Adoptionsverfahren positiv verlaufen – später Antrag auf Familienzusammenführung stellen. Damit besteht die Möglichkeit, dass Filloreta wieder zurück nach Österreich darf. Aber: Das alles wird dauern …

Die 16-jährige Filloreta befindet sich momentan in einer Betreuungseinrichtung des Vereins SOS Mitmensch. Das Mädchen, das seit vier Jahren in Oberösterreich lebt, hier sogar eine Lehre begonnen hat, war auf offener Straße "in Handschellen abgeführt worden", wie Thomas Eder berichtet, der sie adoptieren will.

Berührender Brief an den Innenminister

Eders Sohn Lukas hat sogar einen berührenden Brief an Innenminister Wolfgans Sobotka (ÖVP) geschrieben, hofft, damit die Abschiebung stoppen zu können. Seine direkten Worte an den Minister: "Was spricht dagegen, einem engagierten, liebevollen und fleißigen Mädchen mit einer Lehrstelle in der Gastronomie diese einzigartige Chance zu lassen? Ihre leibliche Familie wurde bereits auseinandergerissen! (...) Wollen Sie wirklich einen jungen Menschen zwei Mal in kurzer Zeit den Boden unter den Füßen wegreißen?"

Wird Innenminister Sobotka die Abschiebung verhindern? Die Familie hofft es.

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