Österreich

Weikendorf: Gemeinde lehnt Muslime weiterhin ab

Die Gemeinde Weikendorf lehnt den Zuzug einer muslimischen Großfamilie offenbar weiterhin ab. Mittlerweile sind über 100 Bürger gegen den Zuzug.

Heute Redaktion
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Die Familie Abu El Hosna (am Foto 6 von 11 Familienmitgliedern).
Die Familie Abu El Hosna (am Foto 6 von 11 Familienmitgliedern).
Bild: Kurier/Gilbert Novy

In der Stellungnahme Ende April hatte Bürgermeister Johann Zimmermann (VP) den Kauf eines Grundstückes durch eine elfköpfige, muslimische Familie abgelehnt. Die Begründung gegenüber der Grundverkehrskommission lautete damals: „Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt würden in ihren Wertvorstellungen, Sitten und Gebräuchen weit auseinander liegen." ("Heute" berichtete). Nach dem großen Wirbel um die Causa, sagte die Gemeinde zu, den Fall neu zu prüfen.

Dem Vernehmen nach soll die Gemeinde zwar die alte Stellungnahme zurückgezogen haben. Dennoch dürfte sie weiter kein „wirtschaftliches, soziales oder kulturelles Interesse" an einem Zuzug der Großfamilie haben. Bürgermeister Johann Zimmermann (ÖVP) ist seit Bekanntwerden der Causa telefonisch nicht erreichbar. Bei der Behörde will man sich laut "ORF NÖ" wegen des laufenden Verfahrens inhaltlich nicht dazu äußern.

„Österreich ist für mich ein Land des Respekts und der Toleranz", sagt der Vater der Familie, Khalid Mansor Abu El Hosna, zum "ORF NÖ". Ob die Familie das Haus jetzt noch will, ließ der Vater offen – auch weil sich mittlerweile bereits über 100 Bewohner mit einer Unterschriftenaktion gegen die Familie ausgesprochen (Anm.: Dörfles hat knapp 300 Einwohner) haben und das Familienoberhaupt nicht wisse, ob Dörfles (Gemeinde Weikendorf, Bezirk Gänserndorf) für seine Familie noch ein sicherer Ort sei, so der 43-jährige Vater.

(Lie)