Österreich
Verdächtige Posträuberin zu früh enthaftet?
Nur gut sechs von 12 Jahren Haft hat Tamara B. nach dem Postüberfall abgesessen, dann wurde sie 18 Monate betreut - zu wenig? Sie sagt: "Das Blut auf der Jacke stammt von einer Rosendorne."
Tamara B. (43), die wegen Mordverdachts in Korneuburg in U-Haft sitzt, hatte schon 2009 bei einem Postraub brutal zugestochen, wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt ("Heute" berichtete). Aber die Musterinsassin musste nur die halbe Strafe absitzen, blieb aber aufgrund eines Deals zwischen ihr, Richter und dem Verein Neustart noch einige Monate in Haft, wurde dann aus der Justizanstalt Schwarzau enthaftet.
Nur 18 Monate Bewährungshilfe
Es sollte eine fünfjährige Betreuung durch den Bewährungshilfeverein "Neustart" erfolgen – die Bewährungshilfe wurde jedoch laut „Kurier" nach 18 Monaten im März 2017 wegen des sehr guten Betreuungsverlaufes aufgehoben. In der Folge bekam Tamara B. noch ein Kind, das Mädchen ist heute 18 Monate alt.
"Blut stammt von Rose"
Im Jänner soll Tamara B. die 64-Jährige Hedwig Sch. erschlagen haben („Heute" berichtete). Die Spuren und Blut auf einer Jacke sollen die 3-fache Mutter stark belasten. Doch das Blut soll von einem Dornenstich einer Rose (Anm.: sie arbeitet als Floristin) stammen. Anwalt Wolfgang Blaschitz: „Sie sieht es als Sauerei, dass sie wegen dieser Vorstrafe so unter Druck gesetzt wurde. Sie ist unschuldig."
Unklar ist nach wie vor der Verbleib der Tatwaffe und des kleinen Tresors. "Ich habe den Tresor nicht, Hedwig Sch. war eine Alkoholikerin, bekam dauernd Männerbesuche. Eigentlich wollte ich sie ja gar nicht mehr besuchen, weil sie für die Kleine ein schlechtes Vorbild war", so Tamara B. zu ihrem Anwalt Wolfgang Blaschitz. Der Lebensgefährte, der voll zu ihr hält, kannte das Opfer übrigens seit Jahrzehnten. Für Tamara B. gilt die Unschuldsvermutung, sie wird von den zwei renommierten Anwälten Wolfgang Blaschitz und Astrid Wagner vertreten. (Lie)