Österreich

Unwetter: Neunkirchen jetzt Katastrophengebiet

Heute Redaktion
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Auch am Abend breiten sich im südlichen NÖ heftige Unwetter aus, der Bezirk Neunkirchen wurde sogar zum Katastrophengebiet erklärt, Notunterkünfte eingerichtet.

Die Bezirkshauptmannschaft hat am frühen Dienstagabend mitgeteilt, dass aufgrund des Unwetters im Bezirk Neunkirchen "eine Katastrophe vorliegt". Diese Einschätzung gelte seit 15.30 Uhr.

Das Rote Kreuz stand mit 25 Rettungskräften im Einsatz. In Gloggnitz wurde laut einer Aussendung der Bezirkseinsatzstab eingerichtet. Die personellen Ressourcen würden laufend verstärkt und Rettungswägen aufgrund vielfach schlechter Zufahrtswege auf Bereitschaft gestellt, um im Notfall schnell ausrücken zu können.

Orte teilweise nicht erreichbar

Mehre Orte seien nur über Unwege erreichbar, teilte das Rote Kreuz weiter mit. Ortschaften seien teilweise auch abgeschnitten. Das Rote Kreuz wurde seitens der Behörde mit der Versorgung der Bevölkerung und der Einsatzkräfte mit 1.000 Liter Getränken beauftragt. Die Lage dürfte sich im Laufe der Nacht weiter zuspitzen, hieß es zudem.

Noch in den nächsten Minuten gilt die Warnstufe ROT für den Raum um Wiener Neustadt, zahlreiche Feuerwehren sind noch im Einsatz.

Am Nachmittag waren rund 85 Feuerwehren ausgerückt, "Heute" berichtete.

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Feuerwehrsprecher Franz Resperger berichtete am Dienstagabend von 150 Einsatzstellen in den Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt. "Es werden mehr", fügte er hinzu. 750 Helfer waren mittlerweile aufgeboten. Sie beobachteten auch die Pegel der Bäche und Flüsse in der Region. In den vom Unwetter betroffenen Gebieten hatte wieder heftiger Regen eingesetzt.

Resperger kündigte an, dass noch am Dienstag bzw. spätestens Mittwoch in der Früh eine Bereitschaft des Katastrophenhilfsdiensts aus Wiener Neustadt in den Bezirk Neunkirchen in Marsch gesetzt werde. Dies dazu, um andere Kräfte abzulösen bzw. zu unterstützen. Der Bezirk Wiener Neustadt wurde dem Sprecher zufolge von Ausläufern des Unwetters getroffen. Straßen und Wiesen seien überflutet worden.

Rotes Kreuz bereitet Notunterkünfte vor

Aufgrund der weiterhin angespannten Wetterlage im Bezirk Neunkirchen und der drohenden Abschirmung einzelner Orte bereitet das Rote Kreuz in Scheiblingkirchen, Gloggnitz, Puchberg und Kirchberg Betreuungszentren vor, in denen die Bevölkerung bei Bedarf untergebracht werden kann. "Danke an die Gemeinden für die Unterstützung!", heißt es seitens des Roten Kreuzes Niederösterreich.

Zudem werden auch 1000 Liter Getränke, 500 Würstel, 700 Semmeln, 15kg Äpfel und 300 Müsliriegel verladen, die an Betroffene ausgegeben werden können. Die Lebensmittel konnten vom Spar-Markt Gloggnitz in kürzester Zeit zur Verfügung gestellt werden.

Derzeit stehen im Bezirk neben 60 Personen auch doppelt so viele Notärzte wie im Normalfall beim Roten Kreuz im Einsatz. Die Standorte für den Regelrettungsdienst werden erweitert, um im Notfall trotz der schlechten Fahrbedingungen schnell vor Ort sein zu können. Neben Rotkreuz-Rettungssanitätern sind auch Rotkreuz-Katastrophenhelfer und die Hundeführer der Rotkreuz-Suchhundestaffel Neunkirchen im Einsatz. Zusätzlich sind noch weitere 40 Kräfte über Nacht auf Bereitschaft.

100 Unwettereinsätze auch in der Stadt Krems

Heftige Regenfälle haben am Dienstagnachmittag auch die Feuerwehren im Bezirk Krems gefordert. Besonders betroffen war das Stadtgebiet von Krems. Ab 17 Uhr mussten die freiwilligen Helfer zu mehr als 100 Einsätzen ausrücken. Dutzende Keller und Liftschächte mussten ausgepumpt werden, Straßen waren teilweise bis zu 40 Zentimeter hoch überflutet und mussten vorübergehend gesperrt werden. Besonders betroffen war der Stadtteil Mitterau. Dort war die Feuerwehr in 16 Hochhäusern im Einsatz, einige Gebäude waren kurzzeitig ohne Strom.

(red)