Österreich
Supermarkt-Drama: Täter nahmen auf Flucht Geisel
Beim Raubüberfall in Günselsdorf wurden fünf Angestellte gefesselt, mit einer Mitarbeiterin kamen die beiden Täter aus dem Supermarkt und machten sich den Fluchtweg frei.
Am Samstagabend, um 17.30 Uhr, kamen zwei Täter in den Supermarkt in Günselsdorf (Bezirk Baden, "Heute" berichtete). Die Täter verhielten sich am Anfang wie Kunden, erst kurz vor 18 Uhr ging einer der Kriminellen zielstrebig in Richtung der Angestellten, bedrohte diese mit einer Faustfeuerwaffen.
5 Mitarbeiter fixiert
"Alle fünf Mitarbeiter wurden daraufhin gefesselt", so Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizei NÖ. Dann dirigierte ein Täter ein Opfer zum Tresor, ließ den Safe öffnen und entwendete Bargeld. Kurz vor 18 Uhr wurde der Alarmknopf gedrückt, wenig später umstellte die Polizei bereits den Supermarkt. Ein Räuber zielte mit der Waffe auf einen Beamten, ein Polizist gab einen Schuss ab - es gab "nur" Sachschaden.
Mit Geisel aus Supermarkt
Zwei Geiseln konnten sich dann befreien und flüchten, wurden sofort von der Polizei in Sicherheit gebracht. Mit einer Angestellten als Geisel gingen die Schwerkriminellen dann aus dem Billa, die Exekutive samt Cobra zog sich zurück. Das Duo marschierte zu einem Fahrzeug, doch das Auto ließ sich nicht öffnen. Die Täter ließen auch die letzte Geisel frei und flüchteten zu Fuß. Tatsächlich konnten die beiden entkommen. "Wahrscheinlich war es nicht das Auto der beiden Täter ", sagt ein Ermittler.
Die Polizei durchsuchte dann den Billa, leitete eine intensive Fahndung (mit Helikoptern) ein, doch das Duo war wie vom Erdboden verschluckt. Die Beute: ein fünfstelliger Eurobetrag. Die Verdächtigen sprachen in gebrochenem Deutsch bzw. Englisch - die Ermittlungen laufen. Die Exekutive fahndet nach einem rund 1,60 Meter großen Mann mit „untersetzter Statur", der mit dunkler Camouflagehose und Kapuzenjacke bekleidet war. Sein Komplize soll rund 1,75 bis 1,80 Meter groß sein und ebenfalls eine dunkle Hose und Kapuzenjacke getragen haben. Der Verdächtige habe laut Zeugen auffällige Geheimratsecken sowie eine Verletzung im Bereich des rechten Auges. Hinweise an das Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer 059133-30-1116 werden erbeten.
Wie berichtet hatte es in der letzten Zeit vier Supermarktüberfälle gegeben. Die Polizei prüft Zusammenhänge, glaubt aber nicht daran. "Tulln etwa war etwas anderes, Hollabrunn dürfte auch eine andere Tätergruppe sein", so ein Ermittler. (Lie)