Österreich
Ort will keine Muslime: Vater will Entschuldigung
Eine elfköpfige, muslimische Familie will von Wien nach Dörfles, die Gemeinde lehnte den Kauf einer Liegenschaft ab. Der Vater (43) der Familie fordert eine Entschuldigung und will weiter nach Dörfles ziehen.
Der Fall einer elfköpfigen muslimischen Familie, die nach Dörfles (Bezirk Gänserndorf, Gemeinde Weikendorf) ziehen will und von der Gemeinde abgelehnt wurde ("Heute" berichtete) schlug hohe Wellen.
Der Bürgermeister der Gemeinde Weikendorf soll derzeit im Ausland sein. Der Ortsvorsteher der Ortschaft Dörfles (Anm.: Dörfles hat knapp 300 Einwohner), Werner Huber (VP), nahm gegenüber "ORF NÖ" Stellung: "Es waren mehrere Anrainer gegen diese Familie und man muss den Wunsch der Bürger respektieren." Zudem lege man in der Gemeinde großen Wert auf gegenseitige Hilfe bei kulturellen Veranstaltungen und man wisse nicht, ob die Familie „im Alltag ein Interesse hat, daran mitzuwirken".
Familienoberhaupt will Entschuldigung
Der 43-jährige Vater der Familie, Khalid Mansor Abu El Hosna, widerspricht diesen Darstellungen. Er wünscht sich nun ein persönliches Gespräch mit dem Bürgermeister und dass die Gemeinde doch noch eine positive Stellungnahme abgibt. Zudem erwartet er sich eine Entschuldigung des Ortschefs für die diskriminierende Stellungnahme, denn in den sozialen Medien hätten er und seine Familie zuletzt zahlreiche Anfeindungen und Beschimpfungen hinnehmen müssen.
Der Wiener SP-Gemeinderat Omar Al-Rawi und SOS Mitmensch übten scharfe Kritik: "„Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit zu diskriminieren ist ein Angriff auf unseren Rechtsstaat", so Alexander Pollak, von SOS Mitmensch. Pollak fordert nun, dass die Gleichbehandlungsanwaltschaft tätig wird.
"Kurier"-Artikel (Lie)