Österreich

Ort will Familie nicht: Muslime planen Demo

Heute Redaktion
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Die Familie darf kein Haus kaufen.
Die Familie darf kein Haus kaufen.
Bild: Kurier/Gilbert Novy

Weiterhin Wirbel um die "Causa Weikendorf": Weil der Ortschef den Hauskauf einer elfköpfigen, muslimischen Familie nicht erlaubt, soll am Sonntag eine Protest-Kundgebung stattfinden.

Das kleine Dörfles (Ortsteil von Weikendorf, Bezirk Gänserndorf) kommt nicht zur Ruhe: Wie berichtet will eine elfköpfige, muslimische Familie in den Ort ziehen, der Bürgermeister lehnte den Kauf der Liegenschaft ab. Begründung: "Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt." (mehr dazu auch hier).

Familie weiterhin abgelehnt

Die Entscheidung sorgte für viel Wirbel, die Familie forderte eine Entschuldigung, fühlt sich diskriminiert ("Heute" berichtete). Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde informiert.

Der VP-Ortchef musste eine erneute Stellungnahme abgeben, die aber zum gleichen Ergebnis führte: Abgelehnt. Die Sozialistische Jugend protestierte daraufhin in Weikendorf. Auch mehrere Autoren und Schriftsteller wie Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek forderten ein "angemessenes Handeln" – siehe hier. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) stellte indes klar, dass die Religionszugehörigkeit kein Ausschließungsgrund sei.

Kundgebung am Sonntag geplant

Wie der "Kurier" berichtet, kündigten muslimische Aktivisten nun eine Demo im Ort an. Am Sonntag, den 30. Juni von 15 bis 18 Uhr soll es eine Standkundgebung geben. Das Motto: "So ist Weikendorf nicht – Miteinander reden". Ängste gehören abgebaut, sind sich die Organisatoren Muhammed Yüksek und Mustafa Durmus einig.

Der Vize-Bürgermeister von Weikendorf hält die Demo indes für kontraproduktiv, in der derzeitigen "emotional aufgeladenen Situation" bezweifle er einen Nutzen für die elfköpfige Familie, wie er dem "Kurier" sagte. Auch innerhalb der muslimischen Community soll es Skepsis gegenüber der geplanten Aktion geben.

(nit)