Österreich
Kein Geld von Stadt: Tierpark bangt um Existenz
Die entlaufenen Luchse im Naturpark Buchenberg seien "der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht" habe, verkündete die Stadt, streicht nun – wie berichtet – alle Subventionen.
Mehrere Monate streunten Luchsmama "Cleo" und ihr Junges "Simba" am Buchenberg in Waidhofen/Ybbs umher, nachdem sie aus dem Gehege ausgebüxt waren. Ganz ohne Zwischenfälle ging das Abenteuer nicht über die Bühne: Ein Hund wurde von dem Mutter-Raubtier verletzt, die Stadt entsandte Suchteams.
Keine Subventionen, keine Haftung
Im Oktober schließlich das Happy End: Die beiden befinden sich nun im Tierpark Stadt Haag.
Für den Naturpark Buchenberg hat der Vorfall nun ein Nachspiel: Wie berichtet, verkündete die Stadt, das Ausflugsziel nicht mehr subventionieren zu wollen, es werde künftig auch keine Haftung mehr übernommen.
Eine Hiobsbotschaft für Betreiber Andreas Plachy, der nun um die Existenz des Ausflugsziels bangt. "Wenn diese Unterstützung nicht mehr da ist, kann der Tierpark nicht existieren", ist er im Gespräch mit "Heute" geknickt. Gesprächsbereit sei Plachy aber nach wie vor, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Allerdings: Die Stadt stelle sich einen Tierpark mit Esel & Co. vor, Wild- oder gar Raubtiere wie Waschbären, Luchse und Wölfe wolle man keine mehr. Laut Plachy ein Riesenproblem, denn: 40.000 Besucher zählt der Naturpark jährlich – und die Menschen kommen wegen den Wildtieren.
Laut Plachy stelle sich die Stadt das Vorhaben, den Tierpark zu "redimensionieren" einfacher vor, als es ist: "Man kann ja nicht einfach so und auf einmal ein ganzes Wolfsrudel auflösen..."
Plachy möchte nun versuchen Partner, Firmen oder Teilhaber zu gewinnen. Auch eine Crowdfunding-Kampagne könne er sich vorstellen.
(nit)