Österreich
Ermittlungen in Liederbuch-Affäre beendet
Die Staatsanwaltschaft ist mit ihren Erhebungen in der Causa NS-Liederbuchaffäre rund um Udo Landbauer fertig. Damit könnte der Politiker sein Comeback geben.
Erich Habitzl, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt, hat gegenüber noe.orf.at wissen lassen, dass die Ermittlungen in der Affäre rund um die NS-verheerlichenden Texte im Liederbuch der Burschenschaft Germania beendet sind.
Das Ergebnis der Ermittlungen ist allerdings (noch) nicht bekannt. Der Bericht liege bei der Oberstaatsanwaltschaft Wien, die nun entscheiden müsse.
Mit dem Abschluss der Prüfung ist nun auch der Weg für Udo Landbauer zurück in die Landespolitik frei. Der FPÖ-Spitzenkandidat bei der niederösterreichischen Landtagswahl legte mit Aufkommen des Skandals seine Ämter nieder. Landbauer wird in dem Strafverfahren um die Germania als Zeuge geführt.
Bei den Freiheitlichen hieß es schon vor einigen Wochen, dass der 32-Jährige jederzeit zurückkehren könne. Voraussetzung für sein Comeback in die Landespolitik sei laut Walter Rosenkranz der Abschluss des Strafverfahrens.
Die Causa Landbauer zusammengefasst:
Die niederösterreichische Burschenschaft "Germania zu Wiener Neustadt" soll mehr als 20 Jahre lang Liederbücher vertrieben haben, in denen der Holocaust und die NS-Verbrechen verherrlicht werden. Unter anderem heißt es darin: "Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million." Die Textpassage bezieht sich auf die Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis im Dritten Reich.
Der zurückgetretene FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer war bis zum Bekanntwerden Mitglied jener Burschenschaft. Er hat stets abgestritten, von den einschlägigen Textstellen gewusst zu haben.
Die Auflösung der Burschenschaft wurde von der Regierung eingeleitet und die Erhebungen von der Staatsanwaltschaft übernommen. Die Ermittlungen richteten sich gegen vier Verdächtige, Landbauer war als Zeuge geführt.
(red)