Österreich
Frau badete oben ohne: Mit Vergewaltigung bedroht
Das Landesamt für Verfassungsschutz ermittelt derzeit gegen mehrere Männer: Sie sollen einer Frau gedroht haben, weil sie "oben ohne" war.
"Heute" hatte über den Fall mehrmals berichtet. Eine Frau ging im Sommer an einem See in Kaltenleutgeben (Bezirk Mödling) oben ohne ins Wasser, das passte vier derzeit noch unbekannten Tätern gar nicht. Die Männer umzingelten die Schwimmerin und drohten damit, sie zu vergewaltigen, sollte sie nicht sofort ein T-Shirt anziehen.
Weiters gab einer der Täter dem Begleiter der Frau einen Fußtritt, wollte ihn die Böschung hinabstoßen. Der Begleiter der Frau, geschockt, konnte sich verbal gegen die Angreifer wehren und nahm die Szenen sogar auf Video auf.
Begleiter schildert Szenen
Fotograf Thomas Busek schilderte "Heute" die Geschehnisse. Er hatte es sich mit seiner Bekannten am Ufer eines Waldsees gemütlich gemacht, als die sechsköpfige bärtige Bande auftauchte. Der Wortführer begann sofort, den Wiener in gebrochenem Deutsch anzuherrschen: "Hier ist nicht nacktbaden. Mich stört das, sie soll sich anziehen", ist am Handyvideo von Busek zu hören. "Der Mann hat nur mit mir gesprochen, so als wäre meine Bekannte gar nicht da oder sie wäre mein Eigentum", so der 32-Jährige.
Auf die Gegenfrage, warum er denn nicht einfach wegschaue, wurde der junge Mann sofort rabiat: "Ich f... dich! Bist du schwul?", ging er Busek massiv an. Und selbst als sich die eingeschüchterte Frau den BH anzog, war es dem Mann zu wenig. Laut Busek warnte er, die 23-Jährige mit seinen fünf Freunden zu vergewaltigen, "wenn sie sich nicht sofort ganz anzieht". Sie würde es sonst herausfordern...
Busek wich Tritt aus
Ganz am Anfang nahmen Busek und seine Begleiterin das ganze nicht wirklich ernst, doch die Lage kippte zusehends: Als die beiden schließlich von der Bande weggehen wollten, versuchte noch einer der "Sittenwächter" den Wiener die Felswand hinunter in den See zu treten. Busek zu "Heute": "Ich konnte gerade noch ausweichen, aber es war sehr knapp."
Zuerst wollte er den Vorfall im Sommer verdrängen. Doch die Wut überwog und er stellte das Beweisvideo jetzt auf seine Facebook-Seite. Nach "Heute"-Berichten handelt nun die Behörde. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung übernahm die Ermittlungen, über Anordnung der Staatsanwaltschaft wird nun die Bevölkerung gebeten, bei der Identifizierung der Täter zu helfen.
Hinweise können unter dem Stichwort "Kaltenleutgeben" an das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung ([email protected] bzw. 059 133 30 8333) oder jede andere Sicherheitsdienststelle gerichtet werden.
(nit)