Österreich
Falsche Polizisten zockten Auto-Lenker auf A1 ab
Als Zivilstreife war ein Duo (34, 48) auf der Westautobahn in Niederösterreich unterwegs und nahm unschuldige Lenker aus. Gestoppt wurden sie von der echten Polizei.
Selbstsicher und bestimmt waren zwei Rumänen zwischen Juni und November 2017 auf der A1 unterwegs, hielten entlang der "West" Fahrzeuge an und gaben sich als Zivilbeamte aus. Sechs Mal zogen sie die Masche in NÖ durch, fünf Mal in Oberösterreich. Das Duo kontrollierte vor allem ausländische Autos, war auf Autohändler aus dem ehemaligen Ostblock spezialisiert (Anm.: die haben immer hohe Bargeldbeträge dabei).
64.000 Euro abgenommen
Dabei musterten die Männer weniger den Zustand der Wagen, sondern das Bargeld der Opfer. Unter dem Vorwand, das Geld könne Falschgeld sein, untersuchten sie die Scheine, nahmen sie den Opfern ab oder einfach weg. Dabei nahmen sie den unschuldigen Lenkern 64.000 Euro ab. Im November 2017 gingen die Betrüger der Autobahnpolizei Amstetten ins Netz und wurden festgenommen ("Heute" berichtete).
Duo geständig
Beim Prozess am Freitag in Sankt Pölten zeigte sich das Duo geständig, einer der Rumänen (48) war öfters auch alleine als Zivilpolizist unterwegs, sein Komplize (34) fungierte nur ab und zu als Fahrer. "Ich war selbst mal Autohändler, daher hatte ich einen Blick auf ausländische Wagen bzw. Autohändler. Und Pkw-Händler aus dem Osten haben immer viel Cash in der Tasche", ließ der Angeklagte über den Dolmetscher ausrichten.
Die Urteile: Der 48-Jährige bekam drei Jahre Haft aufgebrummt, der Chauffeur (34) muss 14 Monate absitzen – rechtskräftig.
(Lie)