Österreich

"Alcatraz" für Asylwerber? Neues Heim in Drasenhofen

Im Bezirk Mistelbach wird ein neues Asylheim für Flüchtlinge eingerichtet - mit Zaun, Sicherheitspersonal, Wachhund und Kamera.

Heute Redaktion
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Das Asylheim in Drasenhofen
Das Asylheim in Drasenhofen
Bild: privat

Drasenhofen, ein Dorf mit gut 1.000 Einwohnern im nördlichsten Weinviertel, direkt an der tschechischen Grenze, soll wieder Flüchtlinge beherbergen, und zwar in einem Sicherheitslager für junge, "schwierige" Asylwerber.

"Seit Längerem gibt es das Gerücht, dass das Ex-Flüchtlingsquartier zu einer Art Alcatraz umfunktioniert wird. Es heißt, es gibt einen Zaun, Sicherheitspersonal und sogar einen Wachhund sowie Kameraüberwachung, strikte Ausgehzeiten gekoppelt an Verbote und keine Annehmlichkeiten. Angeblich kommen nur straffällige und drogensüchtige Asylwerber. Da Asyllandesrat Gottfried Waldhäusl am Montag in Drasenhofen war, denke ich, es stimmt", so ein besorgter Bürger.

Das sagt Landesrat

"Heute" fragte im Büro des FP-Landesrats nach, dort hielt man sich noch bedeckt: "In Drasenhofen ziehen wieder Flüchtlinge ein. Und zwar ausschließlich junge Asylwerber von 16 bis 18 Jahre", so ein Sprecher. Laut Büro Waldhäusl werden rund 20 bis 25 unbegleitete Asylwerber kommen, die allesamt ein getrübtes Vorleben haben. Fix ist: Die ersten Bewohner sind am Montagabend gekommen, im Laufe der Woche soll das Quartier voll belegt sein.

"Wie soll Integration funktionieren, wenn die Leute eingesperrt sind? Andererseits: Wer schützt uns vor ihnen, wenn sie unterwegs sind? Man liest ja viel über Angriffe. Meine Familie und ich haben Angst", so der Drasenhofener weiter. (Lie)