Österreich

Übergriffe in Heimen in NÖ: Grüne wollen Aufklärung

Schwere Vorwürfe der Grünen gegenüber Heimen in NÖ: Jugendliche sollen vernachlässigt und geschlagen worden sein.

Heute Redaktion
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Nur haltlose Vorwürfe schwieriger Jugendlicher oder doch ein weggewischter Heimskandal? Auf den Fall eines 17-Jährigen, der zuvor in einem Jugendheim in NÖ wohnhaft war, des Heims verwiesen wurde und plötzlich obdachlos war, wurden die Grünen über Facebook aufmerksam.

Im Heim hatte es einige Probleme mit dem Burschen gegeben, die Betreuer fanden offenbar keinen Zugang und deshalb wurde der Teenager mit 17 Jahren aus der Jugendhilfe entlassen. Alleine, mit einer Erkrankung am Herzen und ohne Eltern und Verwandtschaft, war er plötzlich obdachlos. Zum Glück kümmerte sich ein ehemaliger Betreuer um ihn und nahm ihn bei sich auf.

Schläge und im Stehen essen?

Das Heim, in dem der Jugendliche betreut worden war, ist eine Einrichtung der Therapeutischen Gemeinschaft – TG Dienstleistungs GmbH - hier sind vor allem "schwierige" Jugendliche aus zerrütteten Verhältnissen untergebracht. Die Geschäftsführung des Heimes weist die Vorwürfe gegenüber dem ORF entschieden zurück, einige ehemalige Betreuer bestätigen jedoch mehrere Übergriffe auf einige Teenager, wie zur Strafe im Stehen essen, Schläge oder aufs Bett schleudern. Eine Anzeige soll es laut den Grünen gegeben haben, das Verfahren wurde aber von der Staatsanwaltschaft eingestellt.

Helga Krismer (Grüne) nimmt das Land NÖ als Träger der Kinder- und Jugendhilfe in die Pflicht und fordert Aufklärung. Die Grün-Politikerin stellte jetzt eine Anfrage an Landeschefin Johanna Mikl-Leitner und fordert Antworten auf elf Fragen - wie Missstände, Kontrolle, Subventionen und Verdachtsfälle.

Vom Land NÖ heißt es dazu: "Das fällt in den Zuständigkeitsbereich von SP-Landesrat Franz Schnabl." (Lie)

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