Österreich
"Negrabrot": Darum bleibt Hersteller beim Namen
Für Wirbel hatte "Negrabrot" gestern gesorgt, die Schokolade wurde aus dem Sortiment genommen, aber der Hersteller bleibt beim Namen.
Der Inhalt ist unstrittig köstlich, die Verpackung Geschmacksache: Beim Einkaufen in einem Supermarkt bei St. Pölten (NÖ) schlug einer Wienerin der Anblick des "Negrabrotes" auf den Magen. Die 28-Jährige fand dies rassistisch statt süß, machte ihrem Ärger auf Facebook Luft, war mit der Erklärung des Konzerns nicht einverstanden ("Heute" berichtete).
Schoko aus Sortiment genommen
Denn laut Konzernsprecher stehe es den einzelnen Filialen frei, welche Produkte im Sortiment sind. "Das sind Kaufleute, die sind frei in ihren Entscheidungen. In diesem konkreten Fall gaben wir dem Filialchef aber eine dringliche Empfehlung, er nahm die Schokolade aus dem Sortiment", so ein Sprecherin. Die Sprecherin räumt indes auch ein: "Im Supermarkt selbst gab es bis dato noch nie eine Beschwerde über dieses Produkt." Andererseits: Auch der Werberat hatte bereits 2018 einer Beschwerde Recht gegeben.
Hersteller behält Namen
Hersteller Klaus Undesser (67) zeigte sich völlig unbeeindruckt: „Ich mache seit 40 Jahren Schokolade. Was heißt Neger? Schwarz, also Schwarzbrot. Und ich habe es zudem in "Negra" abgeändert. Übrigens gibt es die Köstlichkeit in Weiß auch. Und der Werberat hat mir gar nix zu sagen. Seit rund fünf Jahre gibt es jetzt handgemachtes "Negrabrot." Und es ist palmölfrei."
Der Süßigkeitenhersteller aus OÖ (Sitz in Steyr) sagte zum Rummel um seine Person: "Einmal im Jahr regt sich wer auf, dann ist eine Woche Rummel, alleine am Dienstag hatte ich bis 14 Uhr rund 100 Anrufe und Mails. Nach einer Woche kehrt dann wieder Ruhe ein ...bis zur nächsten Beschwerde."
An eine Namensänderung denkt der 67-Jährige überhaupt nicht: "Warum auch? Am Dienstag rief mich der Betreiber eines kleinen Ladens aus Wien-Favoriten an. Der Inhaber meinte, er wolle "Negrabrot" im Sortiment haben." (Lie)