Österreich

Mondfinsternis 2018: Ort, Zeit und alle Infos

Heute Redaktion
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Wir erklären, was Sie zur Jahrhundert-Mondfinsternis am 27. Juli 2018 wissen müssen, wo man sie am besten beobachten kann und wie die besten Fotos gelingen.

Am Freitag ziert die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts den Nachthimmel – außerdem fällt das Phänomen mit einer Perihel-Opposition des Mars zusammen, was für ein spektakuläres Doppelgestirn sorgt. Wir haben alle Fragen und Antworten zur Mondfinsternis.

Die Mondfinsternis ist ab etwa 21 Uhr in diesem Artikel und auf facebook.com/heute als Live Stream zu sehen!

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Wann ist die Mondfinsternis zu sehen?

In Wien geht der Mond am 27. Juli 2018 um 20.30 Uhr auf. Zu diesem Zeitpunkt wird er bereits zu 9 Prozent verfinstert sein. Um 21.30 Uhr wird der Mond gänzlich in den Schatten der Erde eintreten. Zu dieser Zeit herrscht noch helle Dämmerung, möglicherweise ist der Mond zunächst gar nicht mehr zu sehen. Ab 22 Uhr sollte es aber dunkel genug sein, um auch den total verfinsterten Mond als rötliche Scheibe tief im Südosten zu sehen. Kurz nach 23 Uhr herrscht völlige Dunkelheit, der Mond wird dann als dunkler Blutmond zu sehen sein und direkt darunter der Mars als heller Lichtpunkt.

Erst um 23.14 Uhr beginnt der Mond, aus dem Erdschatten heraus zu wandern, die Totalität endet. Sie dauert eine Stunde und 43 Minuten und macht diese Finsternis zur längsten im gesamten 21. Jahrhundert.

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Wo ist die Mondfinsternis zu sehen?

Der Mond geht im Südosten auf und wandert im Laufe der Nacht in Richtung Süden. Wer die Mondfinsternis beobachten will, kann das schon mit freiem Auge tun. Am besten sucht man sich dazu einen erhöhten Ort mit geringer Lichtverschmutzung. Die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) veranstaltet Informations- und Beobachtungsevents am Cobenzl, am Laaer Berg und auf der Sophienalpe.

Welche Rolle spielt der Mars bei der Mondfinsternis?

Am 27. Juli steht der Mars am Himmel genau gegenüber der Sonne. In einer sogenannten Perihelopposition erscheint der Rote Planet dann am Himmel besonders hell. Zuletzt war dies im Jahr 2003 der Fall, das nächste Mal im Jahr 2035. Wer durch ein Fernrohr blickt, kann die Marsoberfläche so gut studieren wie schon lange nicht. Dass genau am Tag der Marsopposition auch noch eine totale Mondfinsternis stattfindet, ist ein großer Zufall. Mars und Mond werden als Doppelgestirn zu sehen sein.

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Wie wird das Wetter zur Mondfinsternis?

Die Sterne stehen gut: In Wien präsentiert sich die Nacht laut ZAMG trocken und heiter, die Mondfinsternis sollte also gut zu beobachten sein. Der Wind kommt schwach, in den höheren Lagen teilweise mäßig, aus Nordwest. Die Temperaturen sinken auf 16 Grad am Stadtrand und 21 Grad in der Innenstadt ab. Die Details für ganz Österreich lesen Sie hier.

Wie kann ich die Mondfinsternis fotografieren?

Schon mit einer Kompaktkamera oder dem Handy können Schnappschüsse gelingen, für hochwertige Bilder sollten Sie aber eine Spiegelreflex- oder Systemkamera mit größerem Sensor (Micro 4/3, APS-C oder Vollformat) wählen. Pflicht sind auch ein Teleobjektiv ab 200 mm Brennweite (am besten 300 mm oder mehr, rechnen Sie bei Micro 4/3 einen Crop-Faktor von 2, bei APS-C 1,5 ein) und ein stabiles Stativ.

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Richten Sie die Belichtung manuell ein und wählen Sie dabei eine möglichst offene Blendeinstellung, eine Belichtungszeit von maximal 1-2 Sekunden (sonst droht die Bewegung des Mondes für Verwischungen zu sorgen) und passen Sie die ISO-Empfindlichkeit der Kamera so an, dass die Mondoberfläche gut zu sehen ist. Stellen Sie auch den Fokus händisch ein und verlassen Sie sich nicht auf die Automatik.

Die schönsten Fotos gelingen, wenn Sie neben dem Mond noch ein anderes Motiv ins Bild rücken, etwa einen Kirchturm oder einen Baum. Je weiter Sie vom Vordergrund entfernt sind, desto größer erscheint der Mond.

Was passiert bei einer Mondfinsternis?

Der Schatten der Erde verdunkelt den Mond – Die genaue Konstellation wird in diesem Video erklärt:

Warum wird der Mond rot?

Unter dem Begriff Blutmond versteht man, wenn sich der Erdtrabant rot verfärbt. Die rote Färbung des Mondes bei einer Mondfinsternis stammt von Sonnenlicht, das am Rand der Erde von deren Atmosphäre in Richtung Mond gestreut wird. Vom Mond aus gesehen würde unsere Erde wie ein heller, roter Ring erscheinen. (red)