Österreich
Buwog: Zwangspause, aber keiner weiß für wen
Wegen eines familiären Notfalls wird am Mittwoch nicht verhandelt – aber selbst die Mitarbeiter der Gerichtskanzlei kennen keine Details.
Erneut Zwangspause für das Buwog-Verfahren: Nachdem in der Vorwoche der zehnte Verhandlungstag wegen eines grippekranken Richters abgesagt worden war, wird auch diese Woche nicht verhandelt. "Aufgrund eines akuten Notfalls in der Familie eines Angeklagten", teilte Gerichtssprecherin Christina Salzborn Dienstagnachmittag äußerst knapp mit.
Wer das ist: unklar. Ein Elternteil eines Verdächtigen soll ernsthaft erkankt sein. "Heute" fragte nach – und bekam zumindest von den "A-Promis" auf der Strafbank nur Entwarnungen zu hören:
- Karl-Heinz Grassers Anwalt Manfred Ainedter: "Mein Mandant ist es nicht, ich habe selbst erst am Nachmittag aus den Medien von der Absage erfahren."
Was bisher im Buwog-Prozess geschah
Tag 1: Richterin wird mit Anträgen bombardiert.
Tag 2: Das Plädoyer des Staatsanwaltes.
Tag 3: Grassers Verteidiger holen zum Gegenangriff aus.
Tag 4: Der Knalleffekt: Hochegger wird auspacken.
Tag 5: Warum die Nebenangeklagten eigentlich hier sind.
Tag 6: Hochegger nennt in seinem Teilgeständnis neue Details.
Tag 7: Hochegger antwortet weiter und spricht von "akzeptablen Wahrheiten."
Tag 8: Grasser korrigiert Angaben vor Gericht
Tag 9: Paukenschlag der Verteidiger: Ist Hochegger unglaubwürdig?
- Auch Peter Hochegger, der sein Gewissen – wie berichtet – bereits erleichtert hat, hat nicht um den Aufschub angesucht, teilte sein Verteidiger Leonhard Kregcjk mit.
- Walter Meischberger, der Hochegger letzte Woche ersuchte, "jetzt doch nicht zu lügen beginnen", ist ebenfalls nicht verhindert, so Rechtsbeistand Jörg Zarbl.
Laut "Heute"-Infos kennen nicht einmal Mitarbeiter der Gerichtskanzlei die Hintergründe. Der Korruptionsprozess soll nächsten Dienstag fortgesetzt werden.
(coi)