Österreich
Drei Bikes werden in Ö pro Stunde gestohlen
Eine neue Erhebung zeigt, dass die Hälfte aller gestohlenen Fahrräder nur ungenügend, oder überhaupt nicht gesichert waren.
Täglich werden in Österreich mehr als 75 Fahrräder gestohlen. Warum es anscheinend in unserem Land so einfach ist Drahtesel zu entwenden, war nun Gegenstand einer Erhebung. Der österreichische Versicherungsverband VVO und das
Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) sind der Sache nachgegangen und haben erstaunliche Ergebnisse zu tage gefördert.
Mehr als die Hälfte aller gestohlenen Fahrräder sind nur schlecht, oder gar überhaupt nicht versperrt, abgestellt worden. Im letzten Jahr wurden nach Daten des Bundeskriminalamts 27.465 Fahrrad-Diebstähle gemeldet. Man schätzt, dass die Dunkelziffer bis zu acht Mal so hoch ist. "Fahrraddiebe stehlen schlecht abgesicherte Räder und beachten dabei oft nicht
einmal, wie alt oder wie wertvoll diese sind", erklärte Martina Stöffelbauer von der Kriminalprävention.
Landeshauptstädte im Visier der Radl-Diebe
Mehr als die Hälfte aller polizeilich bekannten Diebstähle fanden in den Landeshauptstädten statt. Dabei gibt es aber regionale Unterschiede, wie Österreicher ihre Räder sichern.
"Fahrraddiebe in Österreich haben dabei häufig ein leichtes Spiel, da viele Radfahrerinnen und Radfahrer sorglos mit ihren Zweirädern umgehen. Dabei könnte ein Großteil der Diebstähle mit einigen wenigen Schutzmaßnahmen verhindert werden", weiß man im VVO.
In Wien ist sind Angst vor Diebstahl und Sicherheitsbewusst am höchsten. Rund 68 Prozent aller Räder wurden mit hochwertigen Schlössern versperrt. Die St. Pöltner sind hier am sorglosesten, weniger als ein Viertel der Bikes sind ausreichend gesichert.
Wie kann man sich dagegen schützen?
In erster Linie geht es darum, den Langfingern das Knacken des Schlosses so umständlich wie möglich zu machen. Bügelschlösser, Faltschlösser und Panzerkabel aus Stahl etwa erfordern auffälligere Werkzeuge, als dünne Spiralschlösser.
Aber: "Auch das beste Fahrradschloss kann einen Diebstahl nicht verhindern, wenn das Rad ohne feste Verankerung an einer Abstellanlage oder einem anderen ortsfesten Objekt versperrt wird", erklärt KFV-Direktor Dr. Othmar Thann in einer Aussendung.
Schlösser sollten unbedingt den Rahmen an einem unbeweglichen Objekt sichern. Wer nur das Vorderrad anhängt macht es den Dieben einfach, denn diese lassen sich ganz einfach vom Rest des Rades lösen.
Fahrradpass erleichtert Anzeige
Im Fahrradpass können Besitzer alle Identifikationsmerkmale ihres Rads eintragen, denn oft stehen die Bestohlenen bei einer Anzeige vor einem Rätsel: Welche Farbe hat es? Welcher Hersteller? Welches Modell? Rahmennummer? Material? Art der
Gangschaltung? Alle diese Fragen werden bei der Anzeigenaufnahme durch die Polizei gestellt.
"Der Fahrradpass dient als Eigentumsnachweis. Dort können Sie die Daten Ihres Rades eintragen und im Falle des Abhandenkommens hilft er der Polizei bei Fahndungsmaßnahmen", so Martina Stöffelbauer. Der Fahrradpass liegt in jeder Polizeidienststelle auf, kann aber auch auf der Homepage des Bundeskriminalamts heruntergeladen und ausgefüllt werden.
(rcp)