Österreich
Anrufe bei Mama überführten Seisenbacher
Justiz-Flüchtling Peter Seisenbacher war von seiner Festnahme völlig überrascht. Seine regelmäßigen Anrufe bei seiner Mutter wurden ihm zum Verhängnis.
Der wohl berühmteste Justiz-Flüchtling der letzten Monate, Ex-Judoka Peter Seisenbacher, wurde am Dienstag in den Mittagsstunden in der Ukraine verhaftet.
Ukrainische Polizisten stürmten eine Wohnung in Kiew, in der sich der 57-Jährige versteckt hatte. Er soll von der Festnahme völlig überrascht worden sein.
Handy oft gewechselt
Damit er sich solange dem Gesetz entziehen konnte, überließ Seisenbacher offenbar nichts dem Zufall. So soll der per internationalem Haftbefehl Gesuchte regelmäßig sein Handy gewechselt haben.
Die Ermittler waren jedoch schlauer: Der Doppel-Olympiasieger, der mehrere minderjährige Nachwuchssportlerinnen in seiner Obhut als Trainer sexuell missbraucht haben soll (es gilt die Unschuldsvermutung), wurde vor seiner Festnahme umfangreich überwacht.
Polizisten im ukraninischen Bundeskriminalamt hörten sein Telefon ab und observierten ihn. Zwar war er so schlau und wechselte regelmäßig seine Telefonnummer, doch er rief ständig bei den selben Personen an.
Anrufe bei Mama
Zum Verhängnis wurde ihm dabei offenbar seine enge Bindung zu seiner Mutter. Er meldete sich regelmäßig bei der in Wien wohnenden Frau und konnte schließlich festgenommen werden.
Seine Mama wird Seisenbacher aller Wahrscheinlichkeit bald persönlich in Wien wiedersehen können. Dorthin soll er nämlich schleunigst ausgeliefert werden. Ein entsprechender Antrag ist bereits gestellt. (csc)