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Darf das Schuhregal im Treppenhaus stehen?
Von verschämt abgestellten Ballerinas bis zum turmhohen Schuhregal ist alles drin. Aber nicht jeder mag die Treter im Treppenhaus.
Der Nachbar hat wieder Besuch in Größe 39, der über Nacht geblieben ist, und der Nachwuchs von unten hat alle Freunde zu Besuch – vor der Tür türmt sich ein großer Haufen Kinderschuhe. Vor der Wohnung der Nachbarin geben sich unterdessen mehrere Paare Damenschuhe ein Stelldichein – Girls Day, vermutlich.
Das Schuh-Portfolio der Nachbarn gibt interessante Einblicke, was hinter verschlossenen Türen vor sich geht. Und es kann gewaltig nerven. Wer ständig über die Treter anderer Hausbewohner stolpert, fragt sich schon mal: Darf man das eigentlich, Schuhe vor der Wohnungstür stapeln?
So lange, wie es andere nicht stört
Das kommt darauf an. Grundsätzlich sind Treppenhäuser und Hausflure Flucht- und Rettungswege und dürfen nicht vollgestellt werden. Brennbares im Treppenhaus zu lagern, ist feuerpolizeilich ebenfalls nicht erlaubt. Wenn also der Weg mit dem Wäschekorb zum Hindernislauf wird, wird es nicht nur für die Bewohner zu eng.
"Ein Paar Schuhe stört doch niemanden", argumentieren dagegen viele Mieter. Auch das stimmt. Gemeinschaftsräume wie Flure, Treppenhäuser und Waschküche dürfen von allen Mietern benutzt werden. Allerdings gehören sie nicht zur Wohnung und der Vermieter muss zustimmen, wenn Mieter dort dauerhaft etwas ablegen. Das muss er aber nicht ausdrücklich tun.
Ein Paar Schuhe macht noch keinen Schuhschrank
Einige Vermieter gehen Diskussionen aus dem Weg, indem sie das Ablegen von Schuhen oder das Aufstellen von Schränken und Topfpflanzen im Treppenhaus in der Hausordnung verbieten. Dann müssen sich alle Mieter daran halten.
Ist es nicht direkt verboten, sind Schuhregal und Schuhschrank so lange in Ordnung, wie es die Hausverwaltung und andere Mieter nicht stört. Wenn sich der Nachbar am Anblick Ihrer abgetretenen Sneakers stösst oder Sie sich am Geruch seiner Sportschuhe, müssen sie weg. Wer die Schuhe seiner Hausgenossen einfach nur nicht sehen will, hat ein Recht darauf.