Erst am Montag sorgte ein mutmaßlicher Frauenmord am Wiener Brunnenmarkt für Entsetzen – mehr dazu hier. Nun deckt "Heute" einen weiteren Akt der Aggression gegenüber einer Frau auf: Nach mehrmaligen Ruhestörungen – ein Paar soll abends zu laut gestöhnt haben – hing "Heute"-Leserin Emina (24) am Donnerstag einen Zettel im Stiegenhaus des Gemeindebaus auf. Ihre Bitte: Rücksicht auf die anderen Parteien zu nehmen.
Ein aggressiver Nachbar erwischte die Wienerin beim Verteilen der Nachricht und verfolgte sie anschließend bis zu einer Bim-Station. Dort beleidigte er die Wienerin und bedrohte sich am helllichten Tag.
"Verpiss dich, du H***! F**k dich und die Polizei, sonst werde ich dich auf der Straße vergewaltigen!", schrie der Mann lauthals.
Für die Wienerin mit türkischen Wurzeln ein untragbarer Zustand: "Man muss sich als Frau in Wien so etwas nicht gefallen lassen und ich wehre mich auch dagegen. Es kann nicht sein, dass jemand im Wohnhaus laut ist und ich dann noch mit einer Vergewaltigung bedroht werde, wenn ich etwas sage!"
Der Mann, der offensichtlich in der selben Wohnanlage lebt, wurde schließlich wegen Nötigung angezeigt. Nach ersten Ermittlungen konnte ihn die Polizei mittlerweile ausfindig machen und identifizieren.
Nummern für Betroffene und Ansprechstellen
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Gewaltschutzzentren: +43 1 585 32 88
Weisser Ring: 0800 112 112
Sicher fühlt sich Emina deshalb aber noch lange nicht: "Es ist schon so, dass ich mich auf dem Weg aus meiner Wohnung jetzt immer wieder umdrehe. Ich bin es leid, auf dem Weg nachhause aus Angst telefonieren zu müssen, wenn es dunkel ist." Die 24-Jährige möchte mit dem erschreckenden Vorfall auf die Problematik aufmerksam machen und andere wachrütteln, bevor die nächste Gewalttat passiert.