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Das kleine Wollknäuel gibt es nun im Doppelpack
2015 begeisterte Wollknäuel Yarny aus dem Nichts die Spieler im Game Unravel. Nun ist ebenso leise Unravel Two da und liefert Spaß im Doppelpack.
Kaum vorgestellt, schon erschienen: Unravel Two, der Nachfolger des extrem unterhaltsamen Rätsel-Abenteuers Unravel, schoss ohne Wartezeit direkt in den Handel für PlayStation 4, Xbox One und PC. Was nicht bedeutet, dass den Spieler nicht wieder Großartiges erwartet. Wanderte Wollknäuel Yarny im ersten Teil noch alleine durch die Welt und ließ den Spieler eine düster anmutende Geschichte erleben, ist in Teil 2 etwas mehr Wärme in Form von Freunden angesagt.
Zwar wird Yarny anfangs unsanft von einem Sturm bei einer Bootsfahrt gestoppt, doch nimmt es gleich ein zweites Wollknäuel in Empfang und verknüpft sich wortwörtlich mit Yarny. Schon hier zeigt sich: Unravel Two ist auf (lokales) Koop-Spiel zu zweit ausgelegt, kann aber auch alleine gezockt werden. Mehr Spaß macht eindeutig die erste Variante mit einem menschlichen Begleiter.
Spielt man zu zweit, ist die Spieldauer mit rund vier Stunden in den sieben Kapiteln relativ schnell rum. Die zwei Gamer steuern jeweils ein Wollknäuel, die in den Welten zu findenden Hindernisse und Rätsel sind meist darauf ausgelegt, dass sie nur zusammen überwunden oder gelöst werden können. Alleine steuert man ein Wollknäuel und kann entweder zum anderen umschalten und es bewegen, oder es mit der einen Spielfigur verbinden, um es in Momenten, in denen beide Figuren benötigt werden, wieder zu trennen. So dauert es auch etwa ein bis zwei Stunden länger, das Ende des Spiels zu erreichen.
Knackigere Rätsel, etwas mehr Action
In beiden Fällen ist die Steuerung und das Gameplay aus dem ersten Teil bekannt. Wieder gibt es leicht verwaschene Hintergründe, die Mutmaßungen zur Handlung zulassen. Weiter werden zum Fortkommen Schalter umgelegt, Gegenstände gezerrt oder Fäden an Bäumen befestigt, an denen man sich durch das Level hangeln kann. Wobei auffällt, dass die Lösungen in Teil 2 durchaus kniffliger zu finden sind als noch im Vorgänger und es ein paar Mal vorkommt, dass man einige Momente ratlos zurückbleibt. Was kein Kritikpunkt ist, denn gerade im Vorgänger hätten wir uns das eine oder andere knackigere Rätsel gewünscht.
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Das Spiel mit einer zweiten Figur ermöglicht aber auch noch andere Beqwegungsmöglichkeiten. So kann eine Figur nun die andere abseilen und man ist nicht mehr auf fixe Punkte beschränkt, an die man seinen Wollfaden knoten kann. Erinnerung aus Teil 1: mit dem Faden kann Yarny etwa ein Trampolin zwischen zwei Befestigungspunkten errichten, es als Lasso auswerfen oder sich mit länger werdendem Faden aus der Höhe abseilen. Stärker wurden auch die Action-Elemente, bei denen man Gegner umgehen oder sich durch brenzlige Situationen wie einen Waldbrand schmuggeln muss.
Präzisere Steuerung, wenige Frustmomente
Gleichzeitig steuert sich Unravel Two auch solider und präziser als sein Vorgänger, was Frustmomente minimiert. Wer bei den Rätseln ansteht, bekommt drei immer deutlichere Tipps, wie es denn zu lösen ist. Richtig hart wird es allerdings, wenn man alle Sammelgegenstände einsacken will, die nur schwer zu erreichen sind. Oder aber auch die Herausforderung der zwei Dutzend Rätsel-Räume nach der Story annimmt. Hier haben die Entwickler beinharte Puzzles verpackt, an denen man sich zum Teil die Zähne ausbeißt.
Grenzgenial ist wiederum die Grafik getroffen. Die niedlichen Wollfiguren bewegen sich durch eine Welt, die mit Nah- und Tiefenschärfe spielt und die Figuren auf fotorealistische Elemente treffen lässt. Die eigentlichen Geschehnisse lassen wieder viel Deutungsspielraum offen, entweder wenn verschwommene Schemen sich im Hintergrund bewegen oder düstere Schatten durch die Spielewelt ziehen. Um Freundschaft dreht sich die Story, die die Details wieder der Kreativität des Spielers überlässt.
Wenig geändert, trotzdem besser
Den riesigen Pluspunkt kann Unravel Two mit dem lokalen Koop-Modus einsacken, mit menschlicher Begleitung wird das Abenteuer ein großes Stück spannender. Dennoch: auch alleine funktioniert das Spiel gut, obwohl man zwei Spielfiguren bedienen muss. Abseits davon hat sich zwar nur bedingt etwas getan, die Verbesserungen summieren sich aber zu einem noch besseren Erlebnis.
Die ohnehin schon gute Grafik ist noch ein Stück ansehnlicher, die wieder ansprechende Musik etwas deutlicher im Vordergrund. Das Schrauben an Steuerung und Kollisionsabfrage gefällt, auch die etwas schwierigeren Puzzles sind attraktiv. Das Puzzle-Adventure ist auch in Teil 2 ein kleines Game-Meisterwerk, dessen einziger Kritikpunkt darin zu finden ist, dass es allzu schnell vorbei ist. (rfi)