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Steep Road to the Olympics im Test

Das Extremsportspiel Steep war gewaltig, ließ aber Wünsche offen. Die Erweiterung Road to the Olympics macht vieles anders und besser.

Heute Redaktion
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Mit Steep hat Ubisoft Ende 2016 für Furore unter Extremsport-Fans gesorgt, das gewaltig gut gemachte Spiel ließ aber nach einiger Zeit Herausforderungen vermissen. Über die Berge zu stapfen und Spuren in den Schnee oder per Paragleiter in die Luft zu zaubern, war nach einer Weile etwas monoton. Die neue Erweiterung Road to the Olympics ändert das nun aber grundlegend.

Das Add-On, das es als Paket mit dem Hauptspiel oder als eigenen Download gibt, lässt in die Berge Japans und Koreas reisen und führt die Sportarten der Olympischen Winterspiele 2018 ein. Zwar lässt Ubisoft Spieler noch immer über die hauseigene Plattform registrieren und erfordert eine ständige Internetverbindung, daneben kommt man aber aus dem Schwärmen nicht mehr heraus.

Die Highlights von Steep Road to the Olympics sind ganz klar die punktgenaue Steuerung und die toll umgesetzte Spielwelt. Zwölf spannende olympische Disziplinen warten mit Skiern und Snowboard auf den Zocker: Big Air, Abfahrt, Riesentorlauf, Parallel-Riesentorlauf, Ski&Snowboard-Halfpipe, Ski&Snowboard-Cross, Slalom, Ski&Snowboard-Slopestyle und Super-G.

Noch nie so realistisch

Je nach Disziplin ist Steep Road to the Olypics leicht bis extrem herausfordernd. Während man die Sprünge beim Big Air Contest schnell gemeistert hat und waghalsige Drehungen und Tricks in den Schnee brettert, kann man hier kleine Fehler noch leicht korrigieren. Schwieriger wird es bei der Abfahrt, wo ein Verbremser Zeit kostet, aber verkraftbar ist. Brechhart ist dafür der Slalom, wo der kleinste Ruck am Steuerungsstick den Ausfall bedeutet.

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Schön dabei: Die Steuerung reagiert unglaublich präzise auf die Eingaben. Mit ein bisschen Übung hat man die Drehs und Kniffe schnell gelernt und fädelt man ein, ist man selbst schuld und kann das nicht auf eine zittrige Steuerung abwälzen. Das gefällt und hat sich gleichzeitig noch nie so realistisch angefühlt. Ebenso, dass die Steuerung sich auf ein Minimum beschränkt. Je nach Contest sind meist maximal zwei Tasten notwendig, wie eine Disziplin funktioniert wird vor deren Start in einfachen Grafiken gut erklärt.

Gut getroffene Auswahl

Zwar muss der Spieler auf Sportarten wie Bobfahren oder Biathlon (vorerst?) verzichten, die Auswahl ist aber gut getroffen. Egal ob Anfänger oder Experte, die mit dem jeweiligen Schwierigkeitsgrad markierten Contests bieten für alle etwas. Unsere Favoriten waren dabei die Slopestyle-Events, die mit Gefühl irre Kombinationen ermöglichen, sowie die beinharte Slalom-Challenge, in der wir öfter eingefädelt haben, als Marcel Hirscher seine Ski in seiner Karriere angeschnallt hat.

Wieder sind die gebotenen Inhalte per Punkten auf der Berglandschafts-Karte markiert und anwählbar. Bei der Modus-Auswahl hätten wir uns dabei eine Möglichkeit gewünscht, eine eigene Olympia-Auswahl festlegen zu können, etwa ein Turnier, bei dem man sich nacheinander in Slalom, Riesentorlauf und Abfahrt versucht. Ebenso wäre ein Zweispieler-Wettbewerb toll gewesen.

Eigener Story-Modus

Ein neuer Story-Modus lässt die Wintersportler dafür als Athlet in einen festgelegten Wettbewerb einsteigen, in dem es, logisch, darum geht, in jedem Bewerb die Goldmedaille zu erringen. Kreativ gemacht ist die Gestaltung des Ganzen: Echte Stars wie Lindsey Vonn und Alexis Pinturault, Tessa Worley und Bode Miller treten in Videosequenzen auf, beschreiben die Sportart und geben historische und persönliche Einblicke. An Experten und generell dem Sport hat man nicht gespart, das Spiel ist offizieller Partner der "Olympischen Winterspiele PyeongChang 2018".

Neben den koreanischen Bergen, wo die meisten Wettkämpfe zu finden sind, bietet Road to the Olympics auch einen Ausblick auf japanische Alpen. Hier geht es wiederum mehr darum, die Landschaft frei zu erkunden, wobei die Gegend extrem liebevoll umgesetzt wurde und die oft leeren Umgebungen des Hauptspiels locker in den Schatten stellt.

Fazit: Endlich der Durchbruch

Für uns ist Road to the Olympics all das, was wir uns vom Hauptspiel gewünscht hätten. Die Fahrphysik wurde beibehalten, dafür sie Steuerung intuitiver gestaltet und die Abwechslung extrem erhöht. Die Steuerung zeigt sich punktgenau, die Contests selbst erfordern meist nur wenige Tastendrucke, um sie zu meistern. Und selbst nach Stunden bleibt die Abwechslung erhalten.

Wer den Geschwindigkeitsrausch erleben will, brettert die Pisten in Abfahrt und Super-G hinunter, wer es kreativ mag, reizt die vielen verschiedenen Fahrvarianten des Slopestyle aus. Punkte gibt es für die Kombination verschiedener Tricks oder Bestzeiten, die man mit Freunden oder Fremden vergleicht. Toll zeigt sich die Geschwindigkeit, die das Spiel auf den Spieler überträgt sowie die Physik, die die verschiedenen Sportarten realistisch ins Spiel bringt. Wer Steep mochte, wird Road to the Olympics lieben. Das Add-On ist aber nun auch für jene ein Spielgrund, die das originale Steep bisher verpasst haben.