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Skyrim Special Edition im Test: monumentales Werk

Heute Redaktion
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    In der Provinz Himmelsrand, im Original dem Titel entsprechend "Skyrim", geht die Angst um. Nach einer Prophezeiung sind die furchteinflößenden Drachen zurückgekehrt, die die Bewohner von Himmelsrand terrorisieren.
    In der Provinz Himmelsrand, im Original dem Titel entsprechend "Skyrim", geht die Angst um. Nach einer Prophezeiung sind die furchteinflößenden Drachen zurückgekehrt, die die Bewohner von Himmelsrand terrorisieren.
    (Bild: Bethesda)

    Müsste man ein "Spiel des Jahrzehnts" bestimmen, das am 11. 11. 2011 veröffentlichte "The Elder Scrolls V: Skyrim" wäre ein heißer Kandidat dafür.

    Von den millionenfachen Verkaufszahlen abgesehen hat Skyrim auch heute noch eine der größten und aktivsten Spieler- und Fan-Communities überhaupt. Nun ist die The Elder Scrolls V: Skyrim Special Edition für PlayStation 4, Xbox One und PC erschienen, und wir sind in unserem Test einmal mehr auf Drachenjagd gegangen.

    In der Provinz Himmelsrand, im Original dem Titel entsprechend "Skyrim", geht die Angst um. Nach einer Prophezeiung sind die furchteinflößenden Drachen zurückgekehrt, die die Bewohner von Himmelsrand terrorisieren. Hilfe verspricht die Legende von "Dovahkiin", dem "Drachenblut", ein Krieger mit der Seele eines Drachen, der sich dem Drachenanführer "Alduin der Weltenfresser" entgegenstellen soll.

    Während die Story von Skyrim kaum ein Fantasy-Klischee auslässt, präsentierte sich schon das Original mit beeindruckendem Gameplay, durchdachten Schauplätzen und politischen Verstrickungen sowie auf den Spieler reagierenden Charakteren. Skyrim bot und bietet weiter hunderte Stunden Beschäftigung, neben den Hauptquests kann der Spieler sich auf die Seite von Gilden schlagen, Nebenmissionen zuhauf meistern und sogar den Ausgang der Gesamtgeschichte beeinflussen. 

    Spieler wurden zu Bastlern

    Dass die Skyrim-Veteranen selbst nach Jahren nicht genug vom Rollenspiel haben, zeigt die schier unendliche Zahl an Mods, von Spielern oftmals extrem aufwändig erstellte Überarbeitungen und Erweiterungen des Titels. Nicht nur neue Charakteranpassungen und Landschaften wurden von den Fans erstellt, sondern gleich ganze Fantasygeschichten mit neuen Rassen, Gegnern, Inhalten und sogar Menüs, die wiederum stundenlang fesseln. 

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    Auch sonst bot Skyrim alles, was das Rollenspielerherz höher schlagen lässt: Man baut sich seinen individuellen Charakter zusammen, wählt aus fiktiven Rassen aus und fängt dann an, sich von kleinen, ungefährlichen Gebieten an die Territorien der gefährlichen Schurken heranzukämpfen – zu Fuß, schwimmend, zu Pferd oder zu Drache. Über Mods kommen weitere Spielmöglichkeiten, etwa als Werwolf oder Vampir, hinzu.

    Gespielt und gekämpft wird in Echtzeit, mit Nah- und Fernkampfwaffen und Magie. Skyrim zeichnete sich auch durch ein intelligentes Level-System aus – Fähigkeiten werden nur verbessert, wenn sie benutzt werden. Mit Punkten aus dem Level-Aufstieg schaltet man sich neue Fähigkeiten frei. Und: Wer nicht kämpfen will, kann Handel treiben, eine Armee aufstellen, sich selbst Ausrüstung schmieden – oder mit anderen Charakteren vor den Traualtar treten. 

    Zwei Fragen stellen sich

    Weil Skyrim Inhalte für Wochen und Monate liefert und noch dazu noch immer zu den meistgespielten Titeln zählt, stellt sich zwangsläufig die Frage, warum nun eine Special Edition erschienen ist? Bethesda dabei Geldmacherei vorzuwerfen, dürfte gerade bei Skyrim falsch sein. Klar, aus den Spielern der neuen Konsolengeneration kann man Geld herausholen, aber in diesem Fall dürfte eher der Umkehrschluss den Ausschlag gegeben haben.

    Millionen PC-, Xbox 360- und PlayStation 3-Spieler jubeln noch immer über Skyrim – wieso soll man es also den neuen Konsolenbesitzern vorenthalten? Profitieren werden beide Seite, die Skyrim-Gemeinde wächst und die Neulinge bekommen einen zurecht "Kultspiel" genannten Titel.

    Wichtiger ist aber die Frage: Lohnt sich der Kauf der Skyrim Special Edition? Sehen wir uns die Fakten im Detail an. Die Special Edition ist kein Remake, sondern ein Remaster. Sie enthält das originale Spiel mit den offiziellen Erweiterungen "Dawnguard", "Hearthfire" und "Dragonborn", wurde grafisch überarbeitet und mit neuen Effekten ausgestattet. Bethesda benennt als Neuerungen außerdem die volumetrische Beleuchtung, die dynamische Tiefenschärfe, Screen Space Reflections sowie neue Wasser- und Schnee-Shader.

    Konsolenbesitzer dürfen sich freuen

    PC-Spieler, die Skyrim bereits besitzen, wird die Special Edition kaum anlocken. Bereits das fünf Jahre alte Original verfügte über im Konsolenvergleich sensationelle Grafik. Der Unterschied zur Special Edition fällt zwar deutlich, aber nicht weltbewegend aus. Ansonsten gibt es für PC-Zocker nicht viel zu holen. Zurück zur Geldmacherei-Diskussion. Hier wird abseits der Spielebewertung ein Lob für Bethesda fällig: Der Publisher hat die Special Edition für Besitzer der originalen Skyrim-Version samt Add-Ons gratis auf Steam herausgegeben.

    Der Vorteil der Special Edition liegt aber klar auf Seiten der Konsolenbesitzer. Während sich die Grafik hier von den Vorgängerversionen hübsch aufpoliert und effektreich zeigt, sogar teilweise zum Hochglanz-Meisterwerk mutiert, und die Ladezeiten deutlich verbessert wurden, sind es wieder die Mods, die zum Teil PS4- und vollends XB1-Besitzer jubeln lassen werden.

    PC-Mods können nun nämlich endlich auch auf Konsole gespielt werden. PS4-Spieler haben hier aber eine kleine Einschränkung, nur Mods mit existierenden Skyrim-Bestandteilen sind genehmigt. Auf Xbox One kann dagegen modifiziert werden, was der Controller hergibt. Schon kurz nach dem Release der Special Edition füllt sich die Bethesda-Seite mit den neuen Skyrim-Mods.

    Die alten Schwächen von Skyrim

    Zugegeben, ein bisschen weniger Remaster und ein bisschen mehr Remake hätte Skyrim dann doch gut getan. Wir wollen hier das Reizthema Onlinemodus gar nicht breittreten, diesen gibt es nämlich auch in der Special Edition nicht, was seit Beginn von The Elder Scrolls V: Skyrim ein ausdrücklicher Wunsch der Fangemeinde ist. Vielmehr sind Ingame-Fehler gemeint. Wie im Original verschmelzen manche Figuren mit ihrer Umgebung, stecken in Tischen fest oder schieben Gruppen von Charakteren beim Gehen vor sich her.

    Auch, dass Dialoge manchmal mittendrin abbrechen, kannte man bereits aus dem Original. Ein grafischer Unterschied zeigt sich auch im Remaster. In der offenen Welt stellt Skyrim viele aktuelle Titel in den Schatten und lässt mit Regen oder Tag-Nachtwechsel staunen. Konsequent bis in Innenräume wurde diese Überarbeitung aber nicht durchgezogen, in Häusern und Höhlen sieht es mitunter trostlos verwaschen aus. Schön wäre es auch gewesen, dass das leicht zu benutzende Inventory auch grafisch zum Genuss geworden wäre. 

    Fazit

    Eine Fantasywelt voller Helden, Schurken, Monstern, riesige durchstreifbare Landschaften, Hunderte entdeckbare Geheimnisse, mitreißende Kämpfe und eine spielerische Freiheit, die trotz Einzelspielerzwang ihresgleichen sucht. Das machte 2011 Tausende süchtig nach Skyrim. Ein Kompliment also, wenn es heißt, dass die Skyrim Special Edition noch immer das legendäre Rollenspielerlebnis bietet. Vor allem auf der Konsole sieht das nun auch grandios aus. 

    Bestehende Skyrim-(PC-)Spieler werden in der Special Edition wenig Grund für den Download finden, Neulinge und Besitzer der neuen Konsolengeneration dafür umso mehr. Skyrim ist wie ein gutes Buch: Hat man sich erst einmal eingelesen, will man es nicht mehr aus der Hand geben, bis man am letzten Satz angekommen ist. Dank der Mod-Unterstützung auch für Konsolen muss man das auch nicht so schnell. Die Special Edition und ihre Mods werden Spieler wieder über Monate fesseln und das Fantasy-Epos möglicherweise vollends zur Gaming-Legende machen. (rfi)