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Nintendo erfüllt endlich das Labo-Versprechen
Nintendo Switch wird abermals mit Pappkarton verbunden. Mit dem neuesten Labo-Set gibt es ein echtes Game statt einer Minispielsammlung.
Als Nintendo Labo im April mit dem Multi- und dem Robo-Set auf den Markt kam, war das Staunen zunächst groß. Der japanische Hersteller hatte es tatsächlich geschafft, Pappkarton zum Spielcontroller zu machen. Allerdings nutzten sich die Minispiele des Einsteiger-Pakets sowie der Roboter-Simulator des teureren Sets recht schnell ab. Es blieb nur der vielseitige Garage-Modus übrig. Das ändert Nintendo mit dem dritten Labo-Set, das sich ganz um Fahrzeuge zu Land, in der Luft und im Wasser dreht.
Ohne Schlüssel geht nichts
Zunächst wird – wie bereits gewohnt – erstmal gebastelt. Denn ohne Karton-Controller auch kein Spielspaß. Zuerst entsteht der sogenannte "Schlüssel". Er wird später in die Steuerungseinheiten gesteckt, um sie zu aktivieren. Dazu kommt das Gaspedal, das in jedem Vehikel die Geschwindigkeit steuert. Zusätzlich gibt's noch eine Spraydose, mit denen Auto, U-Boot und Flugzeug verschönert werden können – inklusive dem charakteristischen Klackern beim Schütteln.
Das Basteln funktioniert so mühelos wie eh und je: Die Teile lassen sich einfach aus den Bögen lösen, auf dem Switch-Bildschirm werden detaillierte Anweisungen angezeigt. Ein Weilchen dauert es trotzdem, bis Schlüssel, Lenkrad, U-Boot, Flug-Knüppel, Gaspedal und Spraydose fertig sind. Sogar Erwachsene sind mehrere Stunden beschäftigt, Kinder ein bisschen länger.
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Ein echtes Spiel
Danach wäre bei früheren Sets bald die Luft raus gewesen, doch hier geht es an diesem Punkt erst richtig los. Denn das Fahrzeug-Paket bietet ein echtes Videospiel – kindgerecht und simpel, aber spaßig. Man düst durch eine kunterbunte, offene Welt und erfüllt Missionen, die in ihrer Komplexität nicht weit über "bringe Gegenstand X an Ort Y" hinauskommen.
Die Erkundungstour führt von Berggipfeln bis ins Wasser – natürlich mit verschiedenen Fahrzeugen. Man dreht das Lenkrad des Autos, zieht am Steuerknüppel des Flugzeugs oder bewegt die Propeller des U-Boots. Bevor die Vehikel aber aktiv sind, muss man den zuvor gebauten Schlüssel einstecken. Der Tausch des Untersatzes ist simpel: Einfach den Zündschlüssel abziehen und in eine andere Steuerungseinheit stecken.
Jedes Fahrzeug bietet spezifische Extras. Das U-Boot kann etwa einen Greifhaken ausfahren, das Flugzeug einen "Barrel Roll" vollführen sowie Raketen abschießen. Das Auto verfügt über diverse Gadgets, etwa Bomben. Weitere Spielmöglichkeiten ergeben sich mit Mario Kart 8 Deluxe. Mario und Co. können dort dank Software-Update mit dem Karton-Lenkrad gesteuert werden.
Basteln und Programmieren
Abermals wichtig ist natürlich auch das eigene Gestalten, das die Kreativität von Kindern anregen soll. Während die Kartongebilde mit Kleber, Farbe und Papier verschönert werden können, bieten sich auch digitale Optionen. Im "Farbstudio" kann die Papp-Sprühdose dazu verwendet werden, Vehikel und Fahrer farblich zu verändern.
Und einmal mehr ist auch der "Toy-Con-Werkstatt"-Modus enthalten, der dank einfacher Programmierlogik gänzlich neue Spielmöglichkeiten eröffnet. Hierbei können die Joy-Con-Cotroller auf Befehlseingaben und -ausgaben eingestellt werden, um eigene Vorrichtungen und Spiele zu erfinden. Aus Karton oder ganz alltäglichen Gegenständen.
Fazit: Endlich auch ein Spiel
An der Bau-Erfahrung von Labo gab es nie etwas auszusetzen. Die Konstrukte sind genial, einfach zu bauen und weitestgehend auch stabil – natürlich für Pappkarton-Verhältnisse. Doch jetzt zeigt Nintendo endlich, dass das Konzept auch für mehr taugt als ein paar nette Minispiele. Bleibt zu hoffen, dass sich der Trend mit künftigen Sets fortsetzt. (lu)