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Kirby startet in sein wohl herzigstes Abenteuer

Der rosarote Held ist zurück und hat in Kirby Star Allies viel Verstärkung dabei. Seine Freunde sind es auch, die das Spiel so herzig machen.

Heute Redaktion
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Nintendo lässt mit Star Allies einen neuen Titel um den rosaroten Helden Kirby und gleichzeitig den ersten für die Switch vom Stapel. Was dramatisch beginnt – das Dreamland wird angegriffen und schwarze Herzen lassen alles Gute böse werden – entwickelt sich schnell zu einer familienfreundlichen Geschichte rund um die Freundschaft. Denn selbst wenn auch Kirby von einem dunklen Herzen getroffen wird, Liebe ist stärker als Hass.

So stürzt unsere rosarote Kugel nicht in die Bosheit ab, sondern bekommt die Gabe verliehen, rosa Herzen auf Gegner werfen zu können. Wie es der Titel " Star Allies" vielleicht verrät, freundet man sich so mit feindlichen Figuren an und kämpft fortan an ihrer Seite statt gegen sie. Bis zu drei jederzeit wechselbare Freunde kann Kirby so gewinnen, die entweder von Mitspielern oder von der KI gesteuert werden.

Ist die liebevolle Video-Anfangssequenz einmal vorbei, bekommt man später leider keine weiteren mehr geboten. Schade, denn das Eröffnungsvideo war wirklich gut gemacht und weitere Clips hätten für eine noch märchenhaftere Stimmung gesorgt. So bleibt alles, wie man es in einem Kirby-Spiel kennt: laufen und springen in typischer Jump'n'Run-Manier von links nach rechts und manchmal nach oben oder unten am Bildschirm. Was hier umso liebenswerter geschieht.

Fähigkeiten, Effekte, Kombos!

Für stundenlangen Spielspaß sorgen vier Welten mit insgesamt fast 40 Level. Was man kennt, sind auch Kirbys sonstige Fähigkeiten, etwa die Kräfte der Gegner selbst zu nutzen. So reicht der Kontakt mit einem Feuer-Kontrahenten aus und Kirby kann folglich selbst Feuer spucken. Auch die Flugfunktion Kirbys durch zweimaligen Druck der Sprungtaste hat man schon erlebt. Die Herzwürfe allerdings noch nicht.

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Die Herzwürfe sind gleich in mehrfacher Hinsicht beeindruckend. Zum einen sind die so generierten KI-Begleiter überaus schlau und greifen selbstständig Gegner an, statt lahm in der Gegend herumzustehen. Gibt es kleinere Rätseleinlagen, zeigen sie wiederum zum Glück Zurückhaltung. Muss man etwa einen Wasserfall mit der Eis-Fähigkeit einfrieren, um über einen Abgrund zu gelangen, wartet unser KI-Eisbegleiter etwas ab, ob eh wir auf die Lösung kommen. Erst nach ein paar Momenten gibt es für "Auf-der-Leitung-Steher" einen gut gemeinten Wink in die richtige Richtung.

Zum anderen lassen sich die Fähigkeiten der Figuren zahlreich kombinieren, "Freundes-Power" nennt sich das. Rennt ein Ritter mit uns herum und wir stehen gerade mit dem Feuer-Effekt in Flammen, können wir das Ritterschwert in Brand setzen. Dann kann unser ritterlicher Begleiter etwa nicht nur Flammen schleudern, sondern mit dem Schwert beispielsweise auch Lunten von in den Welten platzierten Bomben entzünden. Klasse: die Gruppenzusammensetzung kann gut durchdacht zum Matchwinner werden. So besorgen wir uns eine Figur, die ihren Regenschirm über die Heldengruppe spannt. Während wir so vor herabfallenden Äpfeln geschützt sind, prügeln die restlichen Helden auf den Bossgegner, einen riesigen Apfelbaum, ein.

Richtig gut im Team

Den meisten Spaß hat man natürlich, wenn man sich mit drei menschlichen Mitspielern in das Kirby-Abenteuer stürzt. Hier kann auch einmal innegehalten und versucht werden, die verschiedenen Fähigkeiten der rund 30 Gegner auf die kuriosesten Weisen zu kombinieren. Uns es ist auch der leichteste Weg, an die Sammelobjekte im Spiel zu gelangen. Generell gilt aber, dass Kirby von Haus aus nicht allzu schwer ist, sondern ein absolut familientauglicher Titel, der einfach nicht frustrieren will. So lacht das Spielerherz von Groß und Klein, wenn die Freundesgruppe schon mal als großer Ball auf einem Abhang Gegner niederwalzt oder man als zwei Zweierteams Schalter aktiviert.

Die Levels unterscheiden sich teils sehr voneinander, erfordern aber nicht allzu viel an Kreativität und verlaufen sehr linear. Gerade die Boss-Kämpfe können leider nicht ganz mit der Qualität jener von "Super Mario Odyssey" mithalten, der Endkampf in der gut sieben Stunden langen Kampagne ist aber wiederum extrem unterhaltsam umgesetzt worden. Jump'n'Run-Profis hätten sich aber sicherlich über einen deutlich höheren Schwierigkeitsgrad gefreut. Sie kommen zumindest nach der Kampagne auf ihre Kosten, wenn es im "Los, Star Allies!"-Modus darum geht, Bestzeiten in fünf Levels aufzustellen oder in Minispielen wie Meteroiden-Baseball Höchstpunktezahlen zu erreichen.

Fazit: das bisher herzigste Abenteuer

Kirby Star Allies liefert ein beeindruckendes Debüt auf der Nintendo Switch ab, wobei wir bei der herzigen HD-Grafik eindeutig die TV-Variante dem Handheld-Spielen vorziehen. Besonders mit drei Mitspielern ist ein Fernsehbildschirm auch einfach viel übersichtlicher. Grafisch werden niedliche Details wohin man schaut geboten, überall bewegt oder hüpft etwas herum, das man am liebsten mit einem "Och, wie niedlich!" betitelt. In diesem Punkt sticht das Game auch so gut wie jede Jump'n'Run-Konkurrenz aus.

Auch die fröhliche Musik und die Soundeffekte lassen dem Spieler das Herz übergehen. Schön, dass dem rosaroten Helden nach einigen vielkritisierten Titeln ein solch fulminantes Comeback mit dem Ersttitel auf der Switch schafft. Dabei verlässt sich das Game anders als jüngere Ableger auf das klassische Gameplay der ersten Kirby-Spiele und ergänzt dies mit den tollen Freundes-Fähigkeiten und dem überragenden Koop-Erlebnis. Also, Freunde schnappen und Kirby in seinem wohl herzigsten Abenteuer zur Seite stehen! (lu/rfi)