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Hyper Sentinel im Test: Die Retro-Shooter-Dröhnung
Der Retro-inspirierte Shooter Hyper Sentinel flitzt über Xbox One, PlayStation 4, Switch und PC. Teils geht's echt hektisch zu.
Wer den Titel "Uridium" noch kennt, der war bereits 1986 zu Zeiten des Commodore 64 ein leidenschaftlicher Gamer – und hat auch gleich einen guten Eindruck davon, was ihn in Hyper Sentinel erwartet. Der Retro-inspirierte Pixel-Arcade-Shooter bringt zwar etwas aufpoliertes Gameplay, Musik, Effekte und Grafik (wenngleich 4K mit 60 Frames pro Sekunde) sind aber stark Arcade-orientiert.
Auf den Gamer warten zwölf Level voller Geschütztürme, Kraftfelder, Weltraum-Minen, Kampfschiffe, Multi-Stage-Bosse und Power-Ups wie Arc Streamer, Astro Mace und Plasma Rifle. Drei verschiedene Schwierigkeitsgrade und drei Spielmodi stehen zur Auswahl. Das klassische Abenteuer erhält man im Arcade-Modus, ums nackte Überleben kämpft man gegen Horden im Survival und zum Bombast-Gefecht wird der Boss Run.
Zugegeben, viele vor allem junge Gamer werden über den Arcade-Titel die Nase rümpfen, doch als Kind der C64-Generation jagt einem der Titel wohlige Zocker-Schauer über den Rücken. Das Gameplay funktioniert gewohnt simpel: wir übernehmen die Kontrolle über ein kleines Raumschiff, das sich durch die Gegnermassen am Bildschirm ballern, lenken und beschleunigen kann. Die Herausforderung liegt im Timing –etwa, lange genug Schüssen auszuweichen, um die Gesundheit zu regenerieren oder im richtigen Moment am Boss vorbeizutauchen.
Lustig, aber wenig abwechslungsreich
Hyper Sentinel nimmt sich zurück, bietet einfache Abläufe. Die Anforderung ist immer die gleiche: ein Level möglichst schadenfrei überleben und auf ins nächste. Das ist aber auch Grundlage für einen Kritikpunkt. Während ein schnelles Level-Durchspielen knackig ist, schleicht sich bei Langzeit-Gamern spätestens nach einer Stunde am Stück ein bisschen der Wunsch nach mehr Abwechslung ein. Hyper Sentinel ist eher der Titel, den man für ein, zwei Level zur Hand nimmt und dann am Tag darauf wieder weiterspielt.
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Auch die drei verschiedenen Spielmodi bieten nicht die große Abwechslung, die man sich wünschen würde. Im Arcade-Modus ballert man alles im Level in Grund und Boden, bis der Boss auftaucht und bis zum Tod bekämpft wird. Dann ist das Level geschafft. Der Boss Rush nimmt sich die gleiche Levelstruktur zur Hand und schmeißt einen direkt ins Gefecht gegen den Boss, ist also quasi der Arcade-Modus ohne andere Gegner. Und auch der Survival Mode findet in der gleichen Levelstruktur statt, bietet mit immer neuen Wellen an Gegnern aber zumindest etwas Neues.
Perfekte Performance
Abseits von Retro-Liebhabern wird wohl wenig Bereitschaft dazu bestehen, die zwölf Level, die man in gut sieben Stunden absolviert hat, auf den anderen Schwierigkeitsgraden noch einmal durchzuspielen, da sich am Gameplay nichts ändert. Toll ist die Darstellung des Shooters: egal wie viel am Bildschirm los ist und durch wie viele Laser man manövrieren muss, das Spiel läuft konstant flüssig. Ein großer Vorteil bei einem Spiel, in dem es bei der Steuerung oft um Millimeter geht.
Hyper Sentinel hat für Retro-Fans noch eine Überraschung parat. Durch wählbare Grafikeinstellungen kann das Spiel so dargestellt werden, als würde es über einen Röhrenfernseher flimmern. Fazit: Retro-Freunde bekommen gewohnt solide Kost, den einen oder anderen Standard-Gamer wird die fehlende Abwechslung aber nicht auf Dauer überzeugen. Wer gerne zwischendurch eine Runde zockt und gerne an alte Gamer-Zeiten erinnert wird, macht mit Hyper Sentinel aber nichts falsch.