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Die schönste Rückkehr zum brutalen Epos

Gestorben wird immer, und jetzt noch schöner. Das 2011 erschienene Hardcore-Rollenspiel Dark Souls gibt's jetzt als Remastered-Version.

Heute Redaktion
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Das originale Dark Souls war so schön perfekt unperfekt: Neben dem ansprechend hohen Schwierigkeitsgrad, dem gut durchdachten Leveldesign, der spielerischen Abwechslung und dem beinharten, aber absolut fairen Kampfsystem fielen Einbrüche der Bildrate und die schon damals nicht mehr ganz taufrische Detail-Grafik wenig bis gar nicht ins Gewicht. Dark Souls war ein Meilenstein, es wurde das Vorzeige-Game der Hardcore-Rollenspiele.

Kein Wunder, dass die Remastered-Version wenig Experimente wagt. So gut wie unangetastet bleibt das Gameplay in der Fassung für PC, PlayStation 4 und Xbox One. Noch immer bastelt man sich mit einigen Attributspunkten einen Helden zusammen und stürzt sich in die ersten Tode, denn wer neu in Dark Souls einsteigt, den erwartet ein Massensterben wie im Original. Nur schöner eben. Areale, Gegner, Level – bleibt alles gleich, bleibt alles genial.

Die einzig wirklich große Gameplay-Neuerung ist gleichzeitig auch eine Einladung an Interessierte, die der Schwierigkeitsgrad bisher abgeschreckt hat. Und auch wenn Souls-Fans möglicherweise die Nase rümpfen, kann man nun bis zu fünf weitere über den erweiterten Koop einladen. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich dadurch anders als in Genre-Kollegen wie "Nioh" allerdings nicht, was das Gameplay für jene, die sich nach Herausforderung sehnen, leiden lässt. Zumindest kommen Anfänger über die unmöglich zu schlagen scheinenden Bosse wie Ornstein und Smough hinaus und immerhin kann man auch als Feind in einem Spiel eines Online-Kollegen Unruhe stiften.

Unglaublich gut gealtert

Technisch hat sich dafür umso mehr getan. Dark Souls Remastered läuft absolut flüssig bei 4K und 60 Frames pro Sekunde, sieht nicht mehr verwaschen aus und lässt sogar Details wie tote Ratten oder scharfe Felsen statt Pixelmatsch erkennen. Dazu kommt ein Feinschliff bei Licht- und sonstigen Effekten wie Feuern, Rauch und Schatten. Klar, Dark Souls Remastered kann sich nicht mit aktuellen Grafikmonstern wie "Detroit: Become Human" messen. Es ist aber nun definitiv die schönste Souls-Version, steht beinahe auf einer Stufe mit Dark Souls III und ist unglaublich gut gealtert.

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Im Kern bleibt Dark Souls aber zweifelsfrei Dark Souls: Gefühlt viel zu schwach gegen mächtige Monster antreten, der geheimnisvollen Geschichte folgen versuchen, unzählige Tode durch Hiebe, Stiche, Stürze und Dutzende weitere Todesarten sterben und bis zu hundert Mal gegen den gleichen Boss anrennen, bis man seinen Schwachpunkt entdeckt, ihn ausgeschaltet und ein extrem seltenes Gefühl der Befriedigung erfahren hat. Oder frustriert den Controller wegwirft, nur um ihn kurz darauf wieder in die Hand zu nehmen und den 101. Versuch zu starten.

Nur für Experimentierfreudige

Damals wie heute gilt: Wer ein Spiel will, das einen an der Hand nimmt, jederzeit sagt, was zu tun ist, der ist bei Dark Souls falsch. Auch die Remastered-Version lebt davon, dass man die Welt auf eigene Faust erforscht, die Bedeutung von Items herausfindet, den Charakter nach eigenem Wunsch zum Magier oder Nahkämpfer ausbaut und sich die Handlung selbst im Kopf zusammenreimt. Es ist die Mühe wert, denn kein Spiel bleibt so lange in den Köpfen hängen wie Dark Souls, bei dem man sich die Erfolge mit Schweiß und Tränen erarbeitet hat.

Weitere Verbesserungen hat Dark Souls Remastered nur bei ganz genauer Betrachtung zu bieten. An den Speicherpunkt-Leuchtfeuern kann man nun die Gildenzugehörigkeit ändern oder im kaum überarbeiteten Menü wenige weitere Grafikoptionen aktivieren, auch die Weitsicht hat sich samt dazu passenden scharfen Hintergründen verbessert und ein leichter Lichtschein erhellt den Umkreis der Spielfigur.

Verbesserungen machen das Spiel noch fairer

Mit der definitiven Version von Dark Souls sollte nun kein Spieler mehr die Herausforderung scheuen. Den großen Sprung macht die neue Version nicht, aber sie hat einen spielerisch gewaltigen Vorteil: Durch die ruckelfreie Darstellung macht keine kurze Unterbrechung einen Kampf zum Frustmoment, das Game wird noch fairer und fokussiert einzig und alleine auf das Können des Spielers.

Grafisch sind die Verbesserungen lobenswert und im Gegensatz zur Mod-verwöhnten PC-Community fällt die Veränderung von PS3 auf PS4 und von Xbox 360 auf Xbox One deutlich auf. Trotzdem wirkt die überarbeitete Grafik altbacken, eine komplett neue Grafik-Umsetzung von Grund auf bleibt ein Wunschtraum. Doch trotz allem bleibt Dark Souls eines der gewaltigsten und überragendsten Spiele der letzten mindestens zehn Jahre und Dark Souls Remastered holt dabei noch das eine oder andere Quäntchen Spielfreude aus dem Ausnahmetitel heraus.