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Gravity Rush 2 im Test: Höher, schneller, weiter

Das Schwerkraft-Abenteuer um das Katzen-Mädchen Kat geht mit Gravity Rush 2 in die nächste Runde.

Heute Redaktion
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Gravity Rush war ein Spielejuwel auf der PlayStation Vita, die Remastered-Version für die PlayStation 4 hat uns trotz - oder gerade wegen - seiner amüsanten Fehlerchen abheben lassen. Ob uns auch Gravity Rush 2 vor Freude fliegen lässt? Unser Test verrät es.

Storymäßig bildet Gravity Rush 2 eine direkte Fortsetzung der Ereignisse von Gravity Rush. Gleich zu Beginn stehen Kat wieder ihr Polizei-Kamerad Syd und ihre ebenfalls mit mystischen Kräften ausgestattete Freundin Raven zur Seite. In der traumhaft animierten Stadt Hekseville gehen indes die Aufräumarbeiten nach den zerstörerischen Ereignissen des ersten Teils voran.

Dass Kat nicht von Anfang an über alle Kräfte des ersten Teils verfügt, wurde mit der Storyline geschickt erklärt. Das genannte Trio will nämlich eine Gravitationswelle erforschen, als ein rätselhafter Sturm die Gruppe verschluckt. So muss man sich zuerst einmal in der Minenarbeiter-Siedlung Banga ohne seine Kräfte zurechtfinden - denn Kater Dusty, der uns unsere Kräfte verleiht, ist verschwunden. Ebenso Raven. Das Ziel lautet daher: Ermitteln was passiert ist, nach Hekseville zurückkehren und die Kräfte wiederfinden.

Mühsames Tutorial

Gerade Kennern des ersten Teils wird der langsame Spielbeginn wenig Freude bereiten. Nicht, dass das Game langatmig ist oder die Steuerung enttäuscht - vielmehr ist das Tutorial so ausgedehnt, dass es langweilig wird. Einsteigern kommt dies zugute, da sie jeden Kniff und Trick perfekt beherrschen, wenn die Action richtig losgeht. Kenner hätten sich hier aber mehr Platz für Experimentierfreudigkeit gewünscht und dürften sich nicht daran erfreuen, so sehr an der Hand genommen zu werden.

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Eine gute Stunde muss man einplanen, bis man wieder selbst die Zügel in der Hand hat und Gravity Rush 2 an Tempo gewinnt. Wer diese Zeit überbrückt hat, den erwartet Großartiges. In der im Vergleich zum Vorgänger mehr als doppelt so großen offenen Welt kann man sich an Farben und Formen nicht satt sehen. Und während es am Boden schon unzählige Figuren und Quests zu entdecken gibt, verschlägt es einem schließlich den Atem, wenn Kat gen Himmel abhebt und auf die riesige, aus verschieden hohen Plattformen bestehende Welt unter sich herabblicken kann.

Flüssige Steuerung, nervöse Kamera

Im Gegensatz zum ersten Teil wurde ziemlich an der Steuerung geschraubt. Hatten wir in Gravity Rush noch das Problem, dass in der Hochgeschwindigkeits-Action die Übersicht verloren ging und Manöver anders ausgeführt wurden, als sie über die Steuerung ausgelöst wurden, funktioniert dies nun flüssig und zuverlässig. Per Schultertaste R1 wechselt man in den Schwebezustand, ein nochmaliger Druck lässt Kat in die anvisierte Richtung gleiten. Die X-Taste sorgt für einen Turbo, die Quadrat-Taste löst Angriffe aus.

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Es gilt, mit der eigenen Energieleiste Haus zu halten. Wer dies geschickt schafft, kann beeindruckende Kombos auslösen, Kisten und Gegenstände durch die Luft wirbeln und Gegner (unter anderem wieder die fiesen Nevi) in alle Himmelsrichtungen versprengen. Wer dies nicht schafft, kracht jedoch ungebremst zu Boden, wenn die Energie leer ist. Gravity Rush 2 schafft es hier, die Macht der Protagonistin eindrucksvoll wiederzugeben. Anders als der Vorgänger fühlen sich Einschläge und Treffer heftig und kraftvoll an. Kleiner Haken: Ist man von Dutzenden Gegnern umzingelt, ruckelt die Kamera etwas nervös. Auffällig ist das allemal, denn immer mal wieder wird die Sicht auf das Wesentliche verdeckt.

Knackiger Schwierigkeitsgrad, nette Abwechslungen

In punkto Schwierigkeit hat Gravity Rush 2 auch noch einmal angezogen. Das freut, denn Feindbegegnungen arten nicht mehr zu Prügelorgien aus, sondern erfordern auch einen seichten Grad an Taktik. Immer wieder wird es vorkommen, dass man einem Feind gegenübertritt, dem man öfter unterliegt. Hier heißt es beobachten und planen, statt einfach drauflos zu fliegen und stupide auf das Monster einzutrampeln. Bis zum Ende wird von der Schwierigkeit her auch Schwebe-Profis alles abverlangt.

Quelle: YouTube

Nett sind die vielen Abwechslungen in den Missionen. Statt Action gibt es auch Schleichpassagen, die man fast ohne Kräfte absolvieren muss. In anderen Szenarien muss man selbst zur Kamera greifen und Fotos knipsen. Oder aber man sammelt die versteckten Trophäen und Gegenstände ein beziehungsweise sucht nach Orten oder Items in den Nebenmissionen. Auch toll: Nicht immer führt ein Cursor direkt ans Ziel - Kat muss zwischendurch auch die Bürger befragen, um Hinweise auf Objekte zu erhalten. Je nach Lust und Laune, langweilig wird einem kaum in der liebevoll gestalteten Animewelt.

Fazit: Großartige Action im Anime-Gewand

Auch an Gravity Rush 2 kann man viel kritisieren. Auffällig sind vor allem die Kamera-Macken und das langatmige Tutorial. Aber ansonsten bietet Gravity Rush 2 eine ebenso konsequente wie interessante Weiterentwicklung seines Vorgängers. Die Steuerung funktioniert nun beinahe perfekt, die Story ist eine spannende Fortsetzung des ersten Teils und die offene Welt lädt mit ihrer fantasievollen Gestaltung zum Staunen ein. Gut 25 Stunden wird man mit dem Titel verbringen, wenn man nicht nur stur der Haupt-Storyline folgt, sondern sich auch auf Nebenabenteuer einlässt.

Besonders die Action in Gravity Rush 2 verleiht euch buchstäblich Flügel. Auf der Suche nach der perfekten Gravitationskombo wird man sich in Luftangriffe und Spezialattacken und letztlich Gravity Rush 2 verlieben. Ebenso bleibt unsere ganz große Liebe die Anime-Gestaltung des Titels, die gut gewählte musikalische Untermalung und die emotionale Gestaltung der Protagonistin. Abgerundet wird das Action-Adventure durch ein geschicktes Level-Up-System und einen asynchronen Multiplayer-Modus, in dem man Herausforderungen wie Zeitrennen oder Fotochallenges gegen andere Spieler absolvieren kann.