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Fallout 4 im Test: Die Zeit nach dem Atomkrieg

Wir schreiben das Jahr 2287. Die Welt wurde 210 Jahre vorher von einem verheerenden Atomkrieg heimgesucht.

Heute Redaktion
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Man erwacht aus einem kryogenischen Tiefschlaf in einem Bunker in einer Gegend namens Commonwealth. Vor uns liegt das große Unbekannte, voller Radioaktivität, Mutanten und plündernden Banden. So startet "Fallout 4", eines der am sehnlichst erwarteten Videospiele des Jahres 2015 für PC, PlayStation 4 und Xbox One.

Bevor man allerdings mit der eigentlichen Story loslegen kann, warten noch einige Dinge auf den Spieler. Noch im Jahr 2077, am Tag als die ersten Atombomben geworfen werden, kann man die Spielefigur nach seinen eigenen Vorstellungen modifizieren. Der Phantasie sind schon hier durch eine fast unendlich scheinende Auswahlmöglichkeit kaum Grenzen gesetzt. Vom Geschlecht über die Haarfarbe bis hin zu winzigen Details wie die Höhe der Wangenknochen lässt sich alles haarfein einstellen. 

S.P.E.C.I.A.L.

Hat man dann seine Figur optisch hergerichtet, geht es daran die S.P.E.C.I.A.L.-Attribute zu verteilen, um so für die post-apokalyptische Welt gerüstet zu sein. Punkte für Strength (Stärke), Perception (Wahrnehmung), Endurance (Ausdauer), Charisma, Intelligence, Agility (Beweglichkeit) und Luck (Glück) gilt es ausgewogen zu verteilen.

Mit Dauer des Spiels verbessern sich die sieben Charaktereigenschaften je nach den durchgeführten Aktionen. Gamer, die bereits die Vorgänger von "Fallout 4" gespielt haben, werden mit S.P.E.C.I.A.L. schon bestens vertraut sein.

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Hat man seine Spielfigur nun komplett fertig modifiziert, startet endlich das Spiel. Die Steuerung ist recht einfach und die einzelnen Tastenfunktionen sitzen nach ein paar Mal üben. Auch hier hat man bei Bethesda keine Änderungen zu den Vorgängern vorgenommen.

Nach ein paar Wortwechseln mit dem Ehepartner und einem Vertreter an der Tür wird man auch schon aus der heilen Familienwelt gerissen. Der Atomkrieg bricht aus, man flieht gemeinsam in den Bunker.

Riesige Spielewelt öffnet sich

Nach weiteren filmisch umgesetzten Szenen, die den 210 Jahre dauernden Tiefschlaf überbrücken, ist der Spieler nun endlich im Jahr 2287 angelangt. Und schon nach ein paar Minuten wird klar, dass "Fallout 4" kein Spiel für ein paar gemütliche Stunden ist. Die riesige Welt des Commonwealth, das vor der Katastrophe der US-Bundesstaat Massachussetts war, eröffnet sich einem Stück für Stück.

Die radioaktiven Kakerlaken im Vault 111 sind nur ein klitzekleiner Vorbote der Gegner, die einen dort erwarten. Neben plündernden, oft schwer bewaffneten Raidern warten noch andere Gegner wie die wilden Ghuls, verstrahlte Mutanten, oder Monster wie Mirelurks und Todeskrallen auf einen. Bei Schießereien ist vor allem der V.A.T.S.-Zeitlupenmodus von großartigem Vorteil. Dabei lassen sich die Gegner gemütlich anvisieren und abfeuern.

Beim Reden kommen die Leute zusammen

Doch nicht alles ist böse und verstrahlt in der zu erkundenden Welt. Manche der umherziehenden Menschen entpuppen sich als Verbündete, deswegen sollte immer die Devise gelten, nicht voreilig zu einer Waffe zu greifen. Denn mit vielen Leuten lässt sich auch in der post-apokalyptischen Welt reden. So kommt man zu neuen Aufgaben , die es zu erledigen gibt. Außerdem lässt sich so handeln.

Die Dialoge sind so gestaltet, dass man aus unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten wählen kann. Es liegt also auf der Zunge des Spielers sich nett-diplomatisch oder unsympathisch zu geben. Jedes Gespräch hat Auswirkungen auf die Charaktereigenschaft Charisma.

In der post-apokalyptischen Welt ist der Spieler zunächst auf sich allein gestellt. Im Lauf des Spiels hat man die Möglichkeit, sich verschiedenen Parteien anzuschließen, um mit ihnen gemeinsame Sache zu machen. Als erster trifft man auf die "Minutemen", die einen schon zu Beginn des Spiels zu ihrem Anführer küren. Sie wollen für Sicherheit im Commonwealth sorgen. Später treten noch weitere Gruppierungen auf den Spielplan, bei denen man mitmischen kann. 

Nichts achtlos liegen lassen

Überall im Commonwealth lassen sich nützliche Dinge finden. Neben augenscheinlich wichtigen Gerätschaften wie Waffen, Munition, Nahrung und Medizin sollte man auch andere Fundstücke wie verdreckte Aschenbecher, leere Dosen oder Flaschen nicht achtlos liegen lassen. Denn all diese Dinge haben einen Mehrwert, der sich beim Umbauen von Waffen und beim Herstellen von Gebrauchsgegenständen sichtbar wird.

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Die große Spielewelt, in der man sich frei bewegen kann, ist zu Beginn des Abenteuers noch eine weiße Karte. Nach und nach erscheinen auf dem elektronischen Interface, dass man ums linke Handgelenk geschnallt bekommt, neue Orte, die es zu erkunden gibt. Über die muss man auf seinen Streifzügen durch den Commonwealth selber stolpern oder wir erfahren von ihnen durchs Plaudern.

Zahlreiche Nebenaufgaben

Die lose Storyline, die sich durch das Spiel zieht, ist garniert durch zahlreiche Nebenaufgaben, die sich genau durch solche Streifzüge entdecken lassen.

Quelle: YouTube

Um auf den Reisen durch den Commonwealth nicht allzu endlos durch die verseuchte Umgebung streifen zu müssen, bietet die Landkarte eine raschen Ortswechsel an. Ohne Umschweife lassen sich so größere Distanzen mit wenigen Tastenklicks vollführen.

Langer Spielespaß

Fallout 4 ist auf jeden Fall kein Spiel, dass man in kurzer Zeit durchgezockt hat. Wie schon angesprochen warten unzählige nervenaufreibende Stunden im Commonwealth auf alle, die sich gerne in der post-apokalyptischen Welt verlieren möchte.  Hier kommt auf jeden Fall die Speicherfunktion zu gute, die es ermöglicht, an jedem beliebigen Punkt den Spielstand zu sichern. Und das sollte man möglichst oft machen. Denn man weiß nie, wie viele Gegner hinter einer noch ungeöffneten Türe auf einen warten.

Durch die Mannigfaltigkeit des Spieleuniversums lässt sich Fallout 4, falls man die Zeit und die Nerven dafür hat, auch öfter durchspielen, denn jede getroffene Entscheidung verändert den Verlauf der Ereignisse. Somit bietet das neue Aushängeschild von Bethesda langanhaltende Motivation. Langweilig wird einem so schnell nicht.