Coronavirus
So rigoros schützt Linzer Apotheke ihr Personal
Rezept in der Klarsichtfolie, ein Ordnungsdienst der schaut, dass nicht zu viele Leute gleichzeitig reingehen und den Sicherheitsabstand kontrolliert. Die Linzer Hofstaetter Apotheke sorgt vor.
Die Anweisungen beim Eingang sind klar und unmissverständlich. Maximal fünf Personen dürfen in die Hofstaetter Apotheke am Linzer Hauptplatz. Der Sicherheitsabstand (mindestens 1 Meter) wird von Bodenmarkierungen vorgegeben. Wer sich daran nicht hält, wird vom Ordnungsdienst darauf aufmerksam gemacht.
Der Sicherheitsmann kommt von keiner Security-Firma. Apotheken-Chefin Gerlinde Aigelsdorfer hat ihn aus ihrem privaten Umfeld heraus verpflichtet. Erstmals zum Testen, und um zu schauen, ob sich die Leute diszipliniert verhalten.
Aigelsdorfer hat die Vorkehrungen zum Schutz ihrer Mitarbeiter seit vergangenem Wochenende angezogen. Mit Masken und Handschuhen nehmen die Mitarbeiter Rezepte entgegen. Allerdings ausschließlich in Klarsichtfolie - auch das steht zum Nachlesen auf einem Hinweisschild in der Apotheke. Mit Bargeld kann man aber immer noch bezahlen.
Plexiglas schützt Mitarbeiter
Am Dienstag sollen die Plexiglaselemente geliefert werden. Geplant ist bald hinter einer Scheibe zu bedienen, dann können die Mitarbeiter endlich den Mundschutz weglassen. "Der ist nämlich doch ganz schön unangenehm", sagt Aigelsdorfer.
Wie reagieren die Kunden denn auf die Maßnahmen? Sind die da denn so gar nicht eingeschüchtert davon? "Ganz und gar nicht. Bei den meisten ist das Verständnis dafür sogar mittlerweile sehr groß. Ausnahmen gibt es natürlich immer wieder. Aber eigentlich verhalten sich alle recht diszipliniert", so die gebürtige Altenfeldnerin im Gespräch mit "Heute".
Ihre Mitarbeiter arbeiten in Doppelschichten in jeweils zwei Gruppen zu je sechs Leuten. Immer dieselben Leute, damit die Ansteckungsgefahr möglichst gering gehalten wird. Drei haben Kundenkontakt und geben Medikamente aus, drei arbeiten im Warenlager, räumen die Regale ein und bereiten zum Beispiel Salben vor.
Nach wie vor ungebrochen ist die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Masken. Letztere sind aber immer noch ausverkauft, nur mehr einige wenige würden für die Apotheken-Mitarbeiter selbst zum Schutz zur Verfügung stehen, so die 50-Jährige.
Kunden kaufen sich vor allem Vorräte für die Haushaltsapotheke an. Gefragt sind Schmerzmittel, Grippemittel und diverse Lutschtabletten.
Die Leute, die in die Apotheke kommen, werden nicht weniger, das fällt Aigelsdorfer auf. Eines aber ganz besonders, immer häufiger kommen auch Personen der sogenannten Risikogruppe - Personen über 65 Jahre - in die Hofstaetter Apotheke. "Teilweise kommen sie sogar mit ihrer 24-Stunden Pflegekraft zu uns. Da denke ich mir oft, dass muss wirklich nicht sein", sagt Aigelsdorfer und appelliert an die Vernunft aller: "Bitte bleibt - so gut es geht - daheim!"
Die weltweite Lage als interaktive Karte: