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Becker: Bin heute Diplomat von Zentralafrika

Heute Redaktion
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Abgemacht? Von wegen: Nach dem Handschlag mit Zentralafrika-Präsident Faustin Archange Touadéra gingen die diplomatischen Verwirrungen für Tennis-Legende Boris Becker erst richtig los.
Abgemacht? Von wegen: Nach dem Handschlag mit Zentralafrika-Präsident Faustin Archange Touadéra gingen die diplomatischen Verwirrungen für Tennis-Legende Boris Becker erst richtig los.
Bild: Screenshot Twitter

In einem Magazin-Interview bezieht die unter Dauerbeschuss geratene Tennis-Legende Boris Becker Stellung. Er widerspricht Berichten, sein Pass sei gefälscht.

Die peinlichen Meldungen hatten sich überschlagen: Zuerst hatten die Anwälte von Boris Becker versucht, sein laufendes Insolvenzverfahren in London zu stoppen, weil der Ex-Tennis-Star als Attaché der Zentralafrikanischen Republik angeblich diplomatische Immunität genießen würde. Daraufhin hatten Vertreter des afrikanischen Landes erklärt, dass er gar kein Diplomat sei. Am Dienstag kam es dann zum Super-GAU, als das afrikanische Außenministerium Beckers Pass als gefälscht bezeichnete. Aber was stimmt denn nun? Boris Becker packte nun über die filmreifen Vorwürfe in einem Video-Interview aus!

Das Interview mit Boris Becker (Quelle: YouTube).

Im Gespräch mit dem " Top Magazin Frankfurt" behauptet Becker jetzt: "Es ist eine Realität, es ist ein Fakt, dass ich heute Diplomat von Zentralafrika bin". Und weiter: "In der Tat wurde ich im April dieses Jahres von seiner Exzellenz, Präsident Touadéra zum Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten ernannt", so Becker. Der Deutsche fühle sich "sehr geehrt für diese verantwortungsvolle Aufgabe". Außerdem erklärte er, dass es "richtig sei, dass mein Diplomatenstatus einige Privilegien beinhaltet, zum Beispiel Immunität bei besonderen Fällen" – dies wäre ihm allerdings "nicht vordergründig wichtig".

Becker will nach Afrika fliegen und die Affäre klären

Der Fall ist kompliziert: Der Außenminister der Zentralafrikanischen Republik, dem ärmsten Land der Welt, und sein Büroleiter hatten verlauten lassen, dass Becker kein offizieller Botschafter des Landes sei und dass sein Pass erstes gefälscht und zweitens auf einen "Beauftragten für Finanzfragen" ausgestellt sei – und nicht (wie Beckers Anwälte behaupteten) auf einen "Sonderattaché für Sport und kulturelle Angelegenheiten in der Europäischen Union". Außerdem würde Beckers Unterschrift fehlen.

Im Gegensatz dazu hatte der Botschafter der Zentralafrikanischen Republik in Brüssel erklärt, dass Becker sehr wohl "diplomatische Immunität genießen" würde. Sind sich die Herren in Afrika einfach nicht einig? Becker kündigte in dem Interview jedenfalls an, dass er bald nach Bangui fliegen wolle, "um dort mit den Herrschaften sprechen". Er ist sich aber sicher, seinen neuen Job "in den nächsten Jahren erfüllen zu können". Zu allem Überfluss brachten Beckers Anwälte am Mittwoch noch den Plan ins Spiel, einen belgischen Diplomatenpass beantragen zu wollen.

"Ich habe meine Schulden bezahlt!"



Becker wurde im Interview auch mit seinem Insolvenzverfahren konfrontiert. Seiner Aussage nach habe er Vermögenswerte von knapp fünf Millionen Euro auf den Insolvenzverwalter übertragen, um seine 3,9 Millionen Euro Schulden bei einer britischen Privatbank begleichen zu können – und zwar zeitlich deutlich vor seiner Ernennung zum Diplomaten. "Ich habe meine Schulden bezahlt. Der Insolvenzverwalter müsste eigentlich glücklich sein!"

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