Welt
Geld wertlos: Taschen aus Banknoten geflechtet
Aufgrund der Monster-Inflation in Venezuela ist das Papiergeld dermaßen wertlos, dass es besser als Rohstoff eingesetzt wird.
Im Vorjahr erlebte Venezuela die höchste Inflation des Landes mit 2.616 Prozent. Obwohl das Land über die riesige Erdölreserven verfügt, liegt die Wirtschaft komplett am Boden. Aus Protest gegen die sozialistische Regierung von Nicolas Maduro kommt es immer wieder zu Straßenschlachten zwischen Bevölkerung und Polizei, die schon zahlreiche Todesopfer gefordert haben.
Da das Bargeld immer wertloser wird, hat ein Straßenverkäufer jetzt zu einer kreativen Methode gegriffen: Er nimmt die Banknoten und flechtet Taschen und Hüte daraus. "Mit den Zwei-, Fünf- und Zehn Bolivar-Noten kann man nicht einmal ein Zuckerl kaufen", sagt Wilmer Rojas. "Menschen werfen sie weg, kein [Geschäft] akzeptiert sie. Man kann mit ihnen nichts kaufen."
So ist er auf die Idee gekommen, die Banknoten als Rohstoff zu verwenden: Für einen Hut benötigt er mehrere Hundert Bolivar, deren Gegenwert nicht einmal einem Packerl Zigaretten entspricht. Doch einige seiner Kreationen verkaufen sich für bis zu 300.000 Boliver – und damit kann er einen Kilo Fleisch kaufen. (red)